Au:Neues Leben in alten Mauern

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Knallrot: Der Quellenbunker könnte zum neuen Jugendtreff werden. (Foto: Florian Peljak)

Der Bezirksausschuss Au-Haidhausen wünscht sich einen Jugendtreff im Quellenbunker - die Umsetzung ist kompliziert

Von Katharina Eichinger, Au

"Ein Affe im Tiergarten kann das besser", zürnt Heinz Geissel vom Immobilienmanagement im Kommunalreferat und zeigt auf die Fassade des Quellenbunkers an der Quellenstraße - auf der roten Wand sind Graffiti zu sehen. "Erst vor ein paar Wochen haben wir die Fassade neu gestrichen", sagt er. Zusammen mit Mitarbeitern des Stadtjugendamtes, Mitgliedern des Bezirksausschusses (BA) Au-Haidhausen, und der stellvertretenden Leiterin des Jugendtreffs Au, Nicole Syr, sieht er sich den seit 2014 leer stehenden Bunker an. Das Bürgergremium möchte, dass das Stadtjugendamt das Gebäude vom Kommunalreferat anmietet und als Erweiterung des Jugendtreffs nutzt. In der Praxis gestaltet sich das aber schwierig.

Grundsätzlich seien die Räumlichkeiten geeignet, sagt Geissel. Auf fünf Ebenen gibt es mehrere Aufenthaltsräume, Toiletten und eine Küche. Rote, grüne und weiße Anstriche lassen die dicken Wände einladender wirken. Auch eine Fluchtleiter ist vorhanden. "Voraussichtlich muss da noch mehr gemacht werden, wenn man den Raum nutzen will", sagt Geissel. Das bedeutet: Für die Musikschule, die früher in dem Bunker war, sei der Feuerschutz ausreichend gewesen. Wenn allerdings Jugendliche das Gebäude nutzen wollten, müsse nachgebessert werden. Denn daran kann es letztlich auch scheitern: "Oft ist es dann vorbei, wenn die Feuerpolizei da war", sagt Karl-Heinz Hummel vom Stadtjugendamt. Es werden aber nicht die einzigen unerfreulichen Nachrichten von seiner Seite an diesem Tag bleiben.

"Die Räume sind auf den ersten Blick nutzbar", sagt er, "intern müssen wir jetzt prüfen, ob wir vom Jugendamt Interesse an einer Erweiterung des Jugendtreffs haben". Denn: "Au-Haidhausen ist flächenmäßig gut versorgt mit Kinder- und Jugendarbeit." Es könne also genauso gut sein, dass der Bunker für andere Projekte im Bereich der Jugendarbeit genutzt werde, zum Beispiel für die Arbeit mit Flüchtlingen.

Außerdem, gibt Karl-Heinz Hummel zu bedenken, würde nicht nur die Miete anfallen, sondern das Haus müsste auch mit Personal ausgestattet werden - und das würde zwangsweise zu hohen Folgekosten führen. Vorab müsste der Bunker außerdem renoviert werden. In den Aufenthaltsräumen hebt sich zum Beispiel das Laminat vom Boden. Das seien aber kleine und unkomplizierte Arbeiten, beruhigt Geissel.

Er und die BA-Mitglieder hoffen nun auf eine baldige Entscheidung des Jugendamtes. "Es würde mich freuen, wenn wir den Bunker mit Leben im Jugendbereich füllen können", sagt Geissel. Er jedenfalls findet das Gebäude "für junge Leute sicher ideal".

© SZ vom 26.11.2015 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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