Au:Konsequenzen eines Massakers

Es war das zahlenmäßig größte deutsche Kriegsverbrechen des Zweiten Weltkriegs in Westeuropa: Am 10. Juni 1944, vier Tage nach der alliierten Landung in der Normandie, ermordeten 150 Soldaten der zweiten SS-Panzer-Division "Das Reich" im französischen Oradour-sur-Glane 642 Einwohner des Dorfes. Bis heute wurde keiner der Täter vor einem bundesdeutschen Gericht angeklagt. In dem Theaterprojekt "Oradour" forscht Regisseurin Karen Breece nach den Konsequenzen des Massakers für die Opfer, die Tatbeteiligten und ihre Nachfahren und reflektiert gleichzeitig den heutigen Umgang mit der deutschen NS-Geschichte. Aus Ermittlungs- und Gerichtsprotokollen, Gesprächen mit Zeitzeugen und Nachfahren von Opfern und Tätern hat sie einen Theatertext geschaffen. Von diesem ausgehend entwickelte Breece fiktionale Spielszenen gemeinsam mit dem Schauspiel-Trio Katja Bürkle, Benny Claessens und Sebastian Mirow. Uraufführung des Stücks ist am Donnerstag, 15. Februar, um 20 Uhr im Hochx Theater und Live Art, Entenbachstraße 37. Weitere Vorstellungen sind am 16., 17., 23. und 24. Februar, jeweils 20 Uhr.

© SZ vom 09.02.2018 / Ands - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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