Altstadt:Kontrolle ist besser

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Stadt hält Halteverbot für Busse am Max-Joseph-Platz und am Isartor für wirksam

Von Alfred Dürr, Altstadt

Seit Mitte November ist der Max-Joseph-Platz vor der Oper und der Residenz für Reisebusse tabu. Dieses Halteverbot werde "aktuell vergleichsweise gut beachtet", zieht Johannes Mayer, der Sprecher des Kreisverwaltungsreferats (KVR), eine erste Bilanz. Bei den schwerpunktmäßigen Kontrollen der Kommunalen Verkehrsüberwachung seien täglich "nur etwa fünf Busse zu beanstanden". Alle anderen hielten sich an die Regelung: Die Reisebusse können die Maximilianstraße nur noch bis Höhe Alfons-Goppel-Straße befahren. Sie müssen dort einbiegen, um ihre Fahrgäste aus- oder einsteigen zu lassen.

Sehr genau beobachte man auch die Entwicklung mit Bussen, die im Umfeld des Isartors verbotenerweise stehen, sagt Mayer. Dort werde weiter "schwerpunktmäßig und regelmäßig kontrolliert". Im November seien täglich "nur vier Busse beanstandet und zur Weiterfahrt aufgefordert worden". Die Kommunale Verkehrsüberwachung werde ihre regelmäßigen Einsätze sowohl am Isartor als auch am Max-Joseph-Platz fortsetzen.

Im Bezirksausschuss Altstadt-Lehel (BA) herrscht allerdings nach wie vor große Unzufriedenheit über die Situation mit den Reisebussen in der Altstadt. Vor allem am Isartor komme es teilweise zu chaotischen Zuständen. Man könne die Busse nicht gänzlich aus dem Zentrum verbannen, heißt es im Kreisverwaltungsreferat. Der Tagestourismus brauche kurze Wege in die Innenstadt, lange Anreisezeiten von entfernter gelegenen Parkplätzen würden nicht akzeptiert. Wo aber sollen die Busse dann halten, ohne dass es zu Verkehrsbehinderungen kommt oder die Anwohner Parkplätze für ihre Autos verlieren, wie zum Beispiel an der Frauenstraße?

Dort hat die Stadt vier Bus-Parkplätze eingerichtet. "Das geht nicht", sagt der verkehrs- und umweltpolitische Sprecher des BA, Jürgen-Peter Pinck (SPD). In der Altstadt seien so viele Baustellen; die Anwohner könnten kaum noch ihre Autos parken. Wolfgang Püschel (SPD), der planungspolitische Sprecher des BA, schlägt vor, dass alle Innenstadt-Lokalpolitiker gemeinsam nach weiteren Bus-Parkplätzen Ausschau halten. Das allerdings sei Aufgabe der Stadtverwaltung, entgegnet Pinck.

Der Altstadt-BA fordert ein Gesamtkonzept für den Reisebus-Verkehr und setzt auch eine Frist. Der Plan solle bis Mitte kommenden Jahres vorliegen. Der KVR-Sprecher zeigt Verständnis für die Lokalpolitiker: "Der Platz in der Innenstadt ist endlich und kann nur einmal verteilt werden." Der Bedarf nach Haltepunkten sei groß, aber die Flächen belegt.

© SZ vom 23.11.2017 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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