Altstadt:Gefährlicher Slalom

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Risiko: Die Sprecherin der Marktkaufleute, Elke Fett, sieht die Sicherheit auf dem Viktualienmarkt durch Radler in Gefahr. (Foto: Florian Peljak)

Die Standbetreiber auf dem Viktualienmarkt beschweren sich über rücksichtslose Radfahrer

Von Alfred Dürr, Altstadt

Radfahren durch die Innenstadt und besonders durch die Fußgängerzone - das ist ein großes Konfliktthema. Jetzt wird dieses durch eine Variante bereichert. Es geht um das Radeln quer über den Viktualienmarkt. "Es wird immer schlimmer" empört sich Elke Fett, die als Sprecherin der Marktkaufleute stets engagiert die Interessen des Marktes in der Öffentlichkeit vertritt. "Das Umfeld unserer Stände ist zu einer richtigen Rennstrecke geworden. Die fahren uns die Kisten um, oft kann man sich nur mit einem Sprung zur Seite retten, wir Marktkaufleute sind gefährdet", sagte sie während der jüngsten Sitzung des Bezirksausschusses und bat um Abhilfe.

In den vergangenen Jahren sei das Problem immer größer geworden - auch, weil man nicht wirksam gegen die Fahrer vorgehe. Die Route über den Viktualienmarkt sei eine beliebte Abkürzung auf dem Weg durch die Innenstadt. Dazu komme, dass immer mehr Rikschas mit Touristen und Sightseeing-Publikum unterwegs zwischen den Ständen seien.

Man müsste unvernünftigen Fahrradfahrern Strafzettel ausstellen, forderte Fett. Wer zehn Euro bezahlt, verhalte sich gleich vorsichtiger. Aber es gebe nicht genug Überwachungsmöglichkeiten durch Marktaufseher oder durch die Polizei, die wegen Personalknappheit kaum kontrollieren kann.

Die Lokalpolitiker im Bezirksausschuss zeigten Verständnis für das Anliegen von Elke Fett. "Da muss man etwas unternehmen", forderte Jürgen-Peter Pinck (SPD). Im Unterausschuss Verkehr sollen Vertreter aller Dienststellen, die für Ordnung und Sicherheit auf dem Viktualienmarkt zuständig sind, über Abhilfe beraten, schlug Norbert Weigler (Grüne) vor; man müsse eine dauerhafte Lösung des Radl-Problems finden. Um schnell zu reagieren, solle auf jeden Fall die Kommunale Verkehrsüberwachung (KVÜ) eingesetzt werden. Deren Mitarbeiter überwachen in ihren Zuständigkeitsbereichen sowohl den fließenden als auch den ruhenden Verkehr, sie können auch Verwarnungs- und Bußgeldverfahren einleiten.

Im Prinzip wolle man den Radlern ja nicht alle Wege verschließen, sagte Elke Fett, man müsse den Radlverkehr gewissermaßen nur in geordnete Bahnen lenken. Deswegen könnten zum Beispiel spezielle Streckenmarkierungen sinnvoll sein. Eine Bürgerin, die wegen eines anderen Themas in die BA-Sitzung gekommen war, fand diesen Vorschlag ganz spontan gut: "Ich fahre oft mit dem Rad über den Markt, ein eingezeichneter Weg wäre hilfreich." Dass allerdings solche abmarkierten Routen nicht vor Konflikten schützen, das hat sich an anderen Stellen in der Innenstadt gezeigt.

© SZ vom 23.07.2015 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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