Altstadt:Es bleibt, wie es ist

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Keine Lösung für die verdreckten Arkaden des Alten Rathauses

Schandfleck, Dreck-Ecke oder - weniger drastisch - Dorn im Auge: Fast alle Beteiligten müssen nicht lange nach Worten suchen, um die Gewölbenischen des Alten Rathauses an der Burgstraße zu beschreiben. Trotzdem ist auch der jüngste Vorstoß der CSU-Stadtratsfraktion, den mit Ketten abgetrennten Bereich aufzuhübschen und dort einen Kiosk oder ein Ladenlokal einzurichten, gescheitert. Dabei hätte es der Fleck mehr als nötig, wie Richard Quaas (CSU) in dem Antrag feststellte: In direkter Nachbarschaft zu Münchens guter Stube, dem Marienplatz, würden hier Nachtschwärmer und Bettler immer wieder ihre Notdurft verrichten.

Auch in der Stadtverwaltung hat man dieses Ärgernis längst registriert. Trotzdem lässt sich der Lösungsvorschlag der CSU nicht so ohne weiteres umsetzen. Das geht jetzt aus der Antwort von Kommunalreferent Axel Markwardt hervor. Demnach kamen sämtliche betroffenen städtischen Fachdienststellen sowie die Polizeiinspektion 11 schon vor zwei Jahren zu dem Schluss, dass sich ein Kiosk oder ähnliches in den Arkaden nicht realisieren lässt. Insbesondere würden sicherheits- und brandschutzrechtliche sowie verkehrspolitische Gründe dagegen sprechen. So lehnt beispielsweise die Polizei einen Kiosk in Nähe des Marienplatzes ab, da sich schon jetzt Beschwerden der Nachbarn wegen Lärmbelästigung häufen. Und wenn dort Kunden anstehen, würde darüber hinaus eine Hauptroute von Touristen und Passanten in der Altstadt erheblich verengt; schon jetzt herrsche dort aber oft große Enge. Überdies stünde dem von der CSU vorgeschlagenen Kiosk-Standort auch ein Stromkasten im Weg. Und ein anderer Standort im Arkadenbereich verbiete sich aus Gründen des vorbeugenden Brandschutzes, so Markwardt weiter.

Er führt schließlich noch architektonische Gründe ins Feld. So besitze zwar die Gewölbenische keine spezielle Funktion, dies sei aber aus stadtgestalterisch wie auch stadtplanerisch so gewollt: "Alle Arkaden im Innenstadtbereich ergeben ein Gesamtensemble, welches geschützt werden muss." Hingegen will die Verwaltung den Vorschlag eines Bürgers prüfen. Der hatte angeregt, den Bereich mit Sitzgelegenheiten auszustatten.

© SZ vom 03.11.2015 / Hubert Grundner - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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