Tatort-Nachlese:Jetzt tut es gleich weh, Faber!

Lesezeit: 2 min

Mitglieder der "Miners" passen Faber vor seiner Wohnung ab: Sie sollen ihm "schöne Grüße" ihres Bosses übermitteln. (Foto: WDR/Thomas Kost)

Aber damit muss ein Kommissar rechnen, wenn er sogar seine Großmutter verkaufen würde, um einen Fall zu lösen. Die Nachlese.

Kolumne von Carolin Gasteiger

Erkenntnis:

"Zahltag" kommt gerade rechtzeitig - viel länger hätte es mit den vier exzentrischen Charakteren nicht gut gehen können. Herrschte doch vor allem zwischen den Kommissaren Peter Faber und Daniel Kossik ein immer rauerer Ton. Angesichts dieser beiden Mega-Egos fühlten sich die Kommissarinnen Martina Bönisch und Nora Dalay nur noch als Babysitter. Ohne zu spoilern: Stefan Konarske (Kossik) hat seinen Ausstieg beim Tatort bereits angekündigt. Für zwei Platzhirsche ist im besten Team kein Platz.

Eigentlich dreht sich der Fall jedoch um ...

... einen Motorradfahrer, der auf offener Straße erst angefahren und dann erschossen wird. Der Tote war Mitglied der Bikergang "Miners". Es geht um Korruption, Schwarzgeld, Briefkastenfirmen und die Mafia - ein Milieu, in dem sich vor allem Faber auf seine ganz spezielle Weise bewegt.

Und dann geht's doch ...

... um den "Zahltag", wie der Name schon sagt, also um Loyalität und Schuld, und zwar für alle Dortmunder Kommissare. Jeder der vier muss sich vor der Dienstaufsichtsbehörde zu Fabers eigenwilligen Methoden verhalten. Das schließt einerseits Reihen und öffnet andererseits Gräben.

Die besten Zuschauerkommentare:

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Bester Dialog:

Der Streit um Fabers Methoden trübt die Stimmung im Team. Vor allem bei Dalay und Kossik liegen die Nerven blank - und es wird klar, wer Faber nacheifert.

Kossik: Was habe ich falsch gemacht? Was zum Teufel habe ich falsch gemacht? Faber hat sich auf einen miesen Handel mit einem Drogendealer eingelassen.

Dalay: Er hatte seine Gründe dafür.

Kossik: Gründe? Was denn für Gründe? Er ist zu weit gegangen, Nora! Und er hat das ohne jede Rückendeckung getan, ohne das mit uns zu besprechen.

Dalay: Ist das dein Problem? Was ist los? Lobt Papi Faber den kleinen Daniel nicht oft genug?

Kossik: Wir sind dem doch scheißegal, Nora! Faber würde sogar seinen besten Freund verkaufen, wenn er dafür einen Fall lösen kann. Er hat halt nur keine Freunde.

Dalay: Und das ist genau das, was ich an Faber so mag.

Kossik: Was? Dass er keine Freunde hat, weil er ein selbstgerechtes Arschloch ist? Du bist auf dem besten Weg dahin, keine Angst!

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:Zur Not säuft Faber andere unter die BVB-Bettdecke

Leicht kann man der Handlung im Tatort "Zahltag" nicht folgen - es geht um interne Ermittlungen und Loyalität. Aber wer das Dortmunder Team mag, wird trotzdem beeindruckt sein.

TV-Kritik von Holger Gertz

Top:

Faber, was für ein Typ! Was für ein Arschloch! Er wirft von einem Moment auf den anderen Konventionen, Regeln und Benimm über den Haufen - sogar seine Großmutter würde er verkaufen, wenn er denn eine hätte, wie er in einer Szene zugibt. Und wie genial Jörg Hartmann diesen Fiesling spielt, ohne Furcht und Skrupel. Ihm zuzusehen, ist faszinierend und abstoßend zugleich. Und es macht süchtig!

Flop:

Wenn Männer sich verbrüdern, dann scheint das nur am Tresen möglich zu sein. Faber ordert also klischeegerecht in der Eckkneipe für sich und Kossik zwei "lecker Pils" und die obligatorischen Schnäpse, bei denen es natürlich nicht bleibt. Als im Hintergrund der vor Weltschmerz triefende Song "Wind of Change" läuft, stellen sich endgültig die Nackenhaare auf.

Bester Auftritt:

Milan Peschel wirkt als interner Ermittler Pröll mindestens so angestaubt wie seine Akten. Mit Akribie baut er seine Minikamera auf, prüft seine Brillengläser und gibt den ordnungstreuen Vorzeige-Beamten. Im letzten Moment zeigt er sein wahres Gesicht. Und es wird deutlich: Pröll ist mindestens so abgebrüht wie Faber.

Die Schlusspointe:

Mit jeder Provokation lädt Faber weiter Schuld auf sich, es wird nie aufhören. Und so verwundert es kaum, dass den volltrunkenen Kommissar vor seiner Wohnung ein paar Biker erwarten, um ihm einen handfesten Gruß ihres Bosses zu überbringen. Achtung Faber, jetzt wird es gleich weh tun - ein Faustschlag beendet den Tatort. Autsch!

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