Syrien-Konflikt:Japanische Reporterin in Aleppo getötet

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In der umkämpften nordsyrischen Stadt Aleppo wurde eine japanische Journalistin getötet - sie ist bereits der vierte ausländische Reporter, der im Syrien-Konflikt ums Leben kam. Drei weitere Journalisten werden vermisst.

Die 45-jährige japanische Journalistin Mika Yamamoto ist in der umkämpften nordsyrischen Stadt Aleppo in ein Feuergefecht geraten und wurde dabei getötet. Das bestätigte das japanische Außenministerium in Tokio.

Ein Kollege, der mit ihr unterwegs war, habe die Leiche identifiziert. Yamamoto arbeitete für die japanische Nachrichtenagentur Japan Press und war bereits in den Kriegen in Afghanistan und im Irak im Einsatz, wie es auf der Webseite der Agentur heißt. Die in London ansässige Syrische Beobachtungsstelle für Menschenrechte hatte zuvor erklärt, die Reporterin sei im östlichen Stadtteil Suleiman al-Halabi getötet worden, wo sich Regierungstruppen und Rebellen schwere Gefechte lieferten.

Die Rebellen machten regierungstreue Milizen für den Tod verantwortlich. Wie die Beobachtungsstelle weiter berichtete, werden weitere drei Journalisten vermisst. Dabei handele es sich um eine libanesische Reporterin, einen arabischen Journalisten, der für ein US-Medium arbeite, sowie um einen türkischen Reporter.

Mit der preisgekrönten japanischen Reporterin wurden bereits vier ausländische Journalisten im Syrien-Konflikt getötet. Im Januar war ein Reporter für den französischen Sender France 2 in Homs getötet worden, im Februar starben die US-Journalistin Marie Colvin und der französische Fotograf Rémi Ochlik beim Beschuss eines Pressezentrums in Homs.

Auch mehrere syrische Journalisten fielen dem Konflikt bereits zum Opfer. Zuletzt ein Journalist der regierungsnahen syrischen Tageszeitung Tischrin, der in Damaskus getötet wurde. Regimegegner berichteten, Musaab Audatallah sei von Angehörigen der Regierungstruppen in seinem Haus im Stadtteil Nahr Aischa erschossen worden. Der Sportjournalist, der aus der Provinz Daraa stammt, soll sich kritisch über das Regime von Präsident Baschar al-Assad geäußert haben. "Er hat kein Blatt vor den Mund genommen", sagte ein Freund des Getöteten.

© Süddeutsche.de/afp/dpa/mika - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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