Herrje, das Alter. Viel zu früh winkt es um die Ecke: Um 6.22 Uhr zum Beispiel, wenn man erst die Brille aufsetzen muss, um den Hintern der eigenen Frau ordentlich betrachten zu können. Mehr als gucken kriegt er nämlich nicht. "Nimm das Babyphon mit, wenn Du rausgehst", nuschelt seine Frau ihm zu.
Brett Pierson ist Ende Dreißig, arbeitet beim Film und hat zwei niedliche Kinder - ein perfektes Leben hat er deswegen noch lange nicht, aber wer hat das schon? Die Schönheit im Normalen, das ist ein Thema, dem sich Filmemacher gerne widmen, in den vergangenen Jahren vor allem jene der sogenannten "Mumblecore"-Bewegung in den USA.
Gesucht, gefunden, unzertrennlich geworden: Nicht nur in der jetzt endenden Geschichte von "How I Met Your Mother" steht die Freundschaft im Mittelpunkt. Zehn TV-Serien und was sie uns über Wahlverwandtschaften sagen - Tücken inklusive.
Die Brüder Mark und Jay Duplass gehören zu den Helden dieser Szene, und mit Togetherness haben sie jetzt eine herzerwärmende Serie über dieses Thema gedreht - und was für eine!
"Es ist keiner mehr übrig!"
Außer Brett Pierson - gespielt von Serienerfinder Mark Duplass - und seiner Frau tauchen noch sein bester Freund Alex, der immer noch vor allem mit Erwachsenwerden beschäftigt ist, und seine Schwägerin Tina auf. Vor allem Tina (Amanda Peet) ist erst einmal eine traurige Figur: Sie handelt mit Hüpfburgen und hüpft selbst von Affäre zu Affäre, maximal panisch, nicht mehr "den Richtigen" zu finden. "Du hast keine Ahnung, was es bedeutet, in meinem Alter noch Single zu sein", wirft sie ihrer jüngeren Schwester mit ihrem vermeintlich perfekten Leben vor: "Es ist keiner mehr übrig!"
Aber genau wie seine mehr oder weniger glückliche Ehe Familienvater Brett nicht richtig glücklich macht, so hält die Welt für Single Tina natürlich trotzdem alle möglichen kleinen Wunder bereit. Die Botschaft von Togetherness ist eine versöhnliche: Glück - wozu braucht man das überhaupt?
Togetherness , Sky Atlantic HD, mittwochs, 21 Uhr.