Instagram-Foto:The Hoff und The Rock am Strand von Malibu

Instagram-Foto: David Hasselhoff. In Bewegung könnte man hier eine Zeitlupe erkennen. So nicht.

David Hasselhoff. In Bewegung könnte man hier eine Zeitlupe erkennen. So nicht.

(Foto: Imago Stock&People)

David Hasselhoff besucht das Set vom neuen "Baywatch" Film - und karikiert sich damit selbst.

Von Robert Hofmann

Welch ein Affront wäre es, "The Hoff", wie David Hasselhoff sich heute nennen lässt, nicht in den neuen Baywatch-Film einzubeziehen, wenn auch nur für einen Gastauftritt? Vor allem: Welch vertane Chance, ordentlich PR für den Film zu machen! The Hoff ist sich natürlich nicht zu schade dafür, oben ohne aufzutauchen, ein paar Fotos mit dem neuen Baywatch-Hauptdarsteller Dwayne "The Rock" Johnson zu schießen, die der dann wieder über seine Social-Media-Kanäle verbreiten kann. "Er hat sich den Arsch für den Film abtrainiert", schreibt Johnson da über Hasselhoff.

Baywatch war immer Sonnenschein- und Playboyästhetik im Nachmittagsprogramm. Zu bestaunen und beneiden waren in der Neunzigerjahre-Serie vornehmlich weibliche Körper, die bis auf den letzten Muskelstrang austrainiert waren. An den richtigen Stellen hatten die Besitzerinnen dieser Körper der Natur unter die Arme, sprich die Haut gegriffen, indem sie mangelnde Fettpolster durch Silikonkissen ersetzt hatten. Die Zeitlupenszenen, in denen diese Körper in Szene gesetzt wurden, waren dabei schon fast bewegte Aktfotografie.

The Rock wird, David Hasselhoff war Baywatch

2017 kommt Baywatch ins Kino, das Film-Reboot der Serie. Neuer Hauptdarsteller ist der ewig strahlende, stets gut gelaunte The Rock. Seit seinen Pro-Wrestling-Tagen hat der Mann, mittlerweile immerhin 44 Jahre alt, keine Muskeln abgebaut. Das zeigt er auf seinen diversen Social-Media-Kanälen in penetranter Regelmäßigkeit. Auf den Fotos, die er auf Facebook, Instagram, Twitter und Snapchat teilt, ist stets jeder nackte Muskel angespannt, im Gesicht ein Grinsen. Ein echter Showman.

Groß gemacht hat Baywatch aber ein anderer. Schauspieler, Schlagersänger und Lebemann David Hasselhoff. Er war das Gesicht der Show, sowohl auf dem Bildschirm, wo er Mitch Buchannon spielte, den Chef-Rettungsschwimmer von Malibu, als auch abseits davon. Als Hauptdarsteller, Produzent und gelegentlicher Performer der Songs, die als Strand-Montagen zwischen die Handlung geschnitten wurden, hat er die Serie geprägt. Immerhin ist Baywatch bis heute die erfolgreichste TV-Serie der Geschichte.

Gut gelaunte Muskelmasse und eine Persiflage seiner selbst

Tatsächlich wird die Erfolgsgeschichte der nackten Körper in dem Film fortgesetzt. In Filmforen wird aber bereits spekuliert, ob das erwachsene Zielpublikum bedeutet, dass man auch nackte Frauen zu sehen bekommen wird. Die lüsternen Augen der Internetnerds schielen hier besonders auf die Schauspielerin Priyanka Chopra. Sie wäre damit eine der ersten Bollywood-Schauspielerinnen, die sich leichter bekleidet als vollbekleidet zeigt - und damit das Tor für mehr Nacktheit in Bollywood-Filmen aufstoßen könnte.

David Hasselhoff freut sich natürlich über die Publicity, auch wenn Dwayne Johnson jetzt seine Hauptrolle als Mitch Buchannon übernimmt. Seit seinem verzweifelten Ringen mit dem Alkoholismus und der gnadenlosen Scheidung von seiner Ex-Frau ist er im Kulturbetrieb nicht mehr der Megastar, der er in den Neunzigern war. Seitdem hat er sich neu erfunden, was sich unter anderem an seinem neuen Alias zeigt. Und der Tatsache, dass er seine Erfolge von damals konsequent persifliert, mit seiner Popularität in Deutschland kokettiert und jede Rolle in Trashfilmen annimmt, die ihm zugetragen wird. So bleibt er wenigstens im Gespräch, wenn auch nur als Karikatur seiner selbst.

Wenn also The Rock bei Instagram über The Hoff schreibt "In den Achtzigern fuhr er das coolste Auto, in den Neunzigern war er der König des Slow-Motion-Laufens und auch heute ist er noch 'The f-n man'", dann ist das der typische The-Rock-Stil. Und man kann nicht anders als zu vermuten, dass The Rock sich damit auch ein bisschen über The Hoff lustig macht.

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