Zum Tod des Erfinders des Plattencovers:Ode an Steinweiss

Grafikdesigner Alex Steinweiss revolutionierte zu seiner Zeit das Musikgeschäft: 1939 hatte er die Idee, Schallplatten aus ihrer tristen Schutzhülle zu befreien und die Plattencover künstlerisch zu gestalten. Das war der Durchbruch - und ein Startschuss für die verrücktesten Nachfolger. Sehen Sie selbst.

Der Erfinder des illustrierten Plattencovers, Alex Steinweiss, ist tot. Wie die "New York Times" berichtete, starb er bereits am Sonntag im Alter von 94 Jahren in Sarasota im US-Bundesstaat Florida.

Hässlichste Plattencover der Welt
:Hall of Fame der Horror-Hüllen

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Gleich nach seiner Einstellung als Art Director bei der Plattenfirma Columbia im Jahr 1939 schlug der Grafikdesigner vor, die Schallplatten statt wie bisher in triste Schutzeinbände lieber in Papphüllen zu stecken und diese künstlerisch zu gestalten.

Von Steinweiss stammte dann auch die erste derartige Hülle für eine Schallplatte der Songwriter Richard Rodgers und Lorenz Hart mit dem Foto eines New Yorker Theaters und dem Schriftzug Rodgers & Hart in Leuchtschrift. Der Erfolg war durchschlagend.

Die neuen Cover wurden zu Verkaufsschlagern, viele andere Plattenfirmen übernahmen die Idee. Steinweiss gestaltete 30 Jahre lang rund tausend Hüllen für Jazz-, Klassik-, und Folkplatten - außer für Columbia auch für andere Labels wie Decca. Daneben entwarf er Reklameplakate.

1917 in New York geboren besuchte er dort zunächst die Parsons School of Design. Mit 55 Jahren zog er sich aus dem Geschäft zurück und konzentrierte sich fortan auf seine eigenen Werke als Maler und Töpfer.

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