Die ersten zarten dunklen Streichertöne, sie könnten einfacher kaum aneinandergereiht sein zu einer Melodie, die schon die Erlösungssehnsucht und den ganzen Glaubensirrsinn in sich trägt. An der Hamburger Staatsoper, unter den Händen von Generalmusikdirektor Kent Nagano, klingt das Streicher-Unisono fast ein bisschen trotzig. Es geht in diesem "Parsifal", Richard Wagners letzter Oper, um Verletztheiten, Irrwege und religiöse Visionen, dahinter aber schlichtweg um das geistig-moralische Überleben. Im Moment des Hörens ist es pure Magie, und je mehr ein Dirigent die nun einsetzenden Bläser zurückhält, umso größer ist die Klangzauberei.
Oper "Parsifal" in Hamburg:Fröhliches Fragezeichen
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So nachdenklich gelang Richard Wagners "Parsifal" noch nie wie in Hamburg, wo Kent Nagano dirigiert und Achim Freyer inszeniert.
Von Helmut Mauró
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