Olympia-Abschlussfeier in London:Party, Party, Party!

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Zum Abschied von Olympia lässt es London heute Abend richtig krachen: Knapp drei Stunden bespaßen Showgrößen die Zuschauer - von den Spice Girls bis The Who. Britische Topmodels laufen auf und die Athleten sollen einen unvergesslichen Abschluss feiern. Geplant ist ein riesiges Fest: Spektakulär, überbordend und bis an die Schmerzgrenze emotional.

Wehmut? Später vielleicht. Bevor der nacholympische Blues einsetzt, will es London noch mal richtig krachen lassen. Der Gastgeber rüstet sich für eine Abschiedsparty der Superlative. "Wir werden nicht verzweifelt auf tiefgründig machen. Das Motto lautet Party, Party, Party! Es wird ganz groß", sagte OK-Chef Sebastian Coe vor der Schlussfeier am Sonntagabend. Und "groß" könnte noch höflich untertrieben gewesen sein.

Olympia-Abschlussfeier
:Das Feuer erlischt, London wirkt nach

Eine unbeschwerte Party zum Schluss: Die Spiele in London enden mit zahlreichen Showgrößen auf der Bühne. Die "Spice Girls" feiern ein kurzes Comeback, "Take That" und hübsche Models haben ihren Auftritt - dann lobt IOC-Präsident Rogge die Organisatoren. Als die Lichter ausgehen, bleibt der Eindruck fröhlicher, positiver und hoffnungsvoller Spiele.

Abschlussfeier in London

Im olympischen Finale schießen die Macher der Spiele noch einmal aus allen Rohren, jagen die größten Pop-, Rock- und Showstars durch das Olympiastadion, von den Spice Girls bis The Who - die genaue Besetzung wird offiziell geheimgehalten. "Es soll die großartigste After Show der Welt werden. Die Eröffnungsfeier war die Hochzeit, das wird jetzt die Hochzeitsparty", sagt David Arnold. Der musikalische Leiter der Schlussfeier ist ein Mann fürs Dramatische, hat den Soundtrack zu fünf James-Bond-Filmen geschrieben. Was nun unspektakulär mit "A Symphony of British Music" betitelt ist, soll sein Meisterwerk werden - spektakulär, überbordend und bis an die Schmerzgrenze emotional.

Zwei Stunden und 45 Minuten (21.00 Uhr OZ/22.00 Uhr MESZ) soll die gesamte Feier dauern, rund 70 Minuten Musik "ohne Pause und lästige Moderationen, Schlag auf Schlag", wie Choreograf Kim Gavin verrät. Die Generalprobe bot einen ersten Eindruck von dem, was über 80.000 Zuschauer im Stadion und mehr als eine Milliarde weltweit hereinbrechen wird - auch wenn auf dem Gelände der Ford-Werke in Dagenham vom Journalisten bis zum iPhone alles ausgeschlossen und verboten war, was Fakten an die Öffentlichkeit hätte bringen können.

Spice Girls üben für Comeback und Abschied

Im Osten Londons übten die Spice Girls um Beckham-Gattin Victoria und Ginger Spice Geri Halliwell auf fahrenden Autos stehend für ihr Comeback, das gleichzeitig ihr definitiv letzter gemeinsamer Auftritt werden soll. Die Pet Shop Boys waren da, George Michael auch, Queen-Gitarrist Brian May, Eurythmics-Frontfrau Annie Lennox, die Kaiser Chiefs, Kate Bush, Fat Boy Slim und Monty-Python-Ikone Eric Idle, den Gassenhauer "Always look on the Bright Side of Life" schmetternd.

Das war aber wohl nur die Vorhut: Am Sonntag wird wie bei der Eröffnungsfeier Paul McCartney singen, The Who sind dabei, Take That womöglich, Muse auf jeden Fall, Ex-Oasis-Rüpel Liam Gallagher ebenso wie Madness, Pink Floyd werden durch Drummer Nick Mason vertreten. Nur die Rolling Stones haben schon abgesagt. Und Coldplay spielen erst bei den Paralympics.

Die Künstler arbeiten bei der Schlussfeier live und kostenlos. Über die Gesamtkosten wollten er und Olympia-Cheforganisator Sebastian Coe keine Angaben machen. Eröffnungs- und Schlussfeiern für die Olympischen und Paralympischen Spiele zusammen kosten 81 Millionen Pfund (gut 100 Millionen Euro).

Alle sollen richtig Dampf ablassen

Weil das alles vielleicht doch noch nicht genug Glamour sein könnte, werden 4100 Laiendarsteller im Einsatz sein, Londons Sehenswürdigkeiten nachgebaut, die Symphoniker aufspielen, und zahlreiche Topmodels durchs Olympiastadion gescheucht - angeführt von Naomi Campbell und Kate Moss. "Die ganze Show muss etwas sein, wo jeder, auch die Athleten, Dampf ablassen kann", sagt Arnold.

Ach ja: Athleten. Da war doch was. Um Sport muss es schließlich auch gehen. IOC-Präsident Jacques Rogge wird die Spiele für beendet erklären, Londons Bürgermeister Boris Johnson die olympische Flagge an Eduardo Paes, seinen Amtskollegen aus Rio de Janeiro, übergeben. Ein großer englischer Buchmacher bietet Wetten darauf an, dass Johnson den Brasilianer dabei mit dem Banner k.o. schlägt, Quote 33:1. In puncto Showeffekt könnten da auch die Spice Girls nicht mehr mithalten.

© Süddeutsche.de/dpa/sid - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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