Im Kino: Kiss & Kill:Gatte in Erklärungsnot

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Gar nicht tief unter der US-bürgerlichen Fassade lauern die Monster: Robert Luketics Komödie "Kiss & Kill" mit Katherine Heigl, Ashton Kutcher und Tom Selleck erinnert an Hitchcock.

David Steinitz

Nicht das verflixte siebte, nein, das dritte Ehejahr ist das gefährlichste, so wird es Jen von ihrer Arbeitskollegin erklärt. Es ist aber nicht der langweilige Ehealltag, der an ihrem Mann Spencer nagt, so dass er sich des Nachts nicht mehr um die Bedürfnisse seiner Frau kümmern mag.

Im Kino: Katherine Heigl
:Katherine, die Heikle

Fleischgewordener Männertraum oder zickige Diva auf Selbstzerstörungstrip? An Katherine Heigl scheiden sich die Geister. Auch ihr neuer Film "Kiss & Kill" hilft da nicht weiter.

Spencer war Profikiller, hat sich bei einem Auftrag in Nizza in Jen verliebt, die dort die Ferien verbrachte mit den Eltern. Spencer bricht mit seiner Vergangenheit und verschanzt sich mit Jen im amerikanischen Kleinstadtidyll, wo die größte Bedrohung der misstrauische Schwiegervater zu sein scheint.

Doch die Vergangenheit lässt sich nicht auslöschen, nirgends wird das so folgerichtig beschworen wie im Kino. Der Gatte gerät in Erklärungsnot, als plötzlich ein Killer im trauten Heim aufkreuzt, den es vor den Augen der Frau auszuschalten gilt.

Robert Luketic, blondinenkomödienerprobt seit "Natürlich blond", hat mit seiner Actionkomödie "Kiss & Kill" Hitchcock seine Reverenz erwiesen - nur ist aus dem charmanten Juwelendieb von "Über den Dächern von Nizza" ein Auftragsmörder geworden. Was den komödiantischen Drive des Films etwas ins Stocken bringt.

Und statt Grace Kelly und Cary Grant kabbeln sich Ashton Kutcher und Hollywoods neuer blonder Darling, der "Grey's Anatomy"-Star Katherine Heigl. Lustiger ist, in der Rolle des Schwiegervaters, der ewige Schnauzbärter Tom Selleck - der hat natürlich gleich kein gutes Gefühl dabei, als die Tochter sich neu verliebt.

Rasant wird "Kiss & Kill" dann, als auf Spencers Kopf ein üppiges Kopfgeld ausgesetzt ist, zwanzig Millionen Dollar. Der liebenswürdige Paketzusteller zückt die Uzi, das hübsche Mädel im Büro entpuppt sich als sehr kampfsportgewandt. Gar nicht sehr tief unter der bürgerlichen Fassade, dies das Fazit der amerikanischen Komödie, lauern die Monster.

KILLERS, USA 2010 - Regie: Robert Lutekic. Buch: Bob DeRosa, Ted Griffin. Mit: Katherine Heigl, Ashton Kutcher, Catherine O'Hara. Sony, 100 Minuten.

© SZ vom 12.08.2010 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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