China:Der chinesische Regimekritiker Liu Xiaobo ist tot

Menschenrechtsaktivist, Autor und Friedensnobelpreisträger: Der chinesische Regimekritiker Liu Xiaobo ist im Alter von 61 Jahren gestorben. (Foto: REUTERS)
  • Liu war Initiator der "Charta 08", die demokratische Reformen in China einforderte.
  • 2009 wurde er zu elf Jahren Haft verurteilt.
  • 2010 bekam er in Abwesenheit den Friedensnobelpreis verliehen.

Der chinesische Bürgerrechtler, Autor und Friedensnobelpreisträger Liu Xiaobo ist tot. Der 61-Jährige sei am Donnerstag an den Folgen einer Leberkrebserkrankung gestorben, teilten die Behörden der chinesischen Provinz Liaoning mit.

Liu Xiaobo war der bekannteste politische Gefangene Chinas. Er war Initiator der "Charta 08", in der er einen "freien, demokratischen und verfassungsmäßigen Staat" in China einforderte. Ende 2009 verurteilte ihn ein chinesisches Gericht wegen "Untergrabung der Staatsgewalt" zu elf Jahren Haft. Ein Jahr später erhielt er den Friedensnobelpreis, den er jedoch nicht entgegennehmen durfte.

Todkrank wurde er Ende Juni "auf Bewährung" aus der Haft entlassen und in eine Klinik in Shenyang im Nordosten Chinas gebracht. Die chinesische Regierung verweigerte ihm und seiner Frau Liu Xia allerdings die erhoffte Ausreise, obwohl sich Deutschland, die USA und andere Staaten für ihn einsetzten.

© SZ.de/kir/ap/dpa/luch - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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Die chinesischen Behörden verweigern dem an Leberkrebs leidenden Friedensnobelpreisträger Liu Xiaobo allerdings weiterhin die Ausreise.

Von Christoph Giesen

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