"Der Hobbit":Was Peter Jackson noch verfilmen könnte

Peter Jackson hört nach 13 Jahren auf, Bücher von J. R. R. Tolkien zu verfilmen. Warum? Es gäbe doch noch so viel Stoff für den neuseeländischen Regisseur - auch mit Hilfe bekannter Vorbilder. Fünf Szenarien.

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Smaugassic Park

Auf den Spuren der Hobbits

Quelle: dpa

Das Vierte Zeitalter von Mittelerde, das nach dem Ende des Ringkriegs beginnt, beschreibt Tolkien als ziemlich friedliche Ära. Um die drohende Langeweile mit etwas Entertainment aufzupeppen, lässt der gewiefte Hobbit-Unternehmer Faramir Hammond Dracheneier, die im Eis des Einsamen Bergs gefunden wurden, von einer besonders mütterlichen Riesenspinne (Angelina Jolie) ausbrüten. Er will im Auenland einen Vergnügungspark mit lebenden Drachen errichten. Und siehe da, die Aufzucht gelingt! Diverse Jungdrachen (alle gesprochen von Benedict Cumberbatch) erweisen sich als würdige Nachfolger des feuerspeienden Smaug, bald soll der Park eröffnet werden. Als aber der Hobbit Sam Gamdschie (lange ersehnter Karriere-Neustart für Sean Astin!) mit sechs seiner dreizehn Kinder (gespielt von allen sechs Kindern von Angelina Jolie) eine Sonderführung bekommt, laufen die Dinge furchtbar schief ... Am Ende muss Peter Jackson wieder fünf Armeen versammeln, darunter die baumstarken Ents, um die Drachenplage einzudämmen. Trotzdem sind bis zu drei Fortsetzungen möglich.

Tobias Kniebe

Im Bild: Am Flughafen Wellington empfängt der Drache Smaug die Besucher.

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Das Fenster zum Ork

Elijah Wood als Frodo in Der Herr der Ringe Die Rückkehr des Königs

Quelle: AP/Warner Bros.

Der Paparazzo-Hobbit Fodo (sic) bricht sich den haarigen Fuß und ist an seine Höhle gefesselt. Von seinem gemütlichen Sessel aus wird er Zeuge eines schrecklichen Mordes in der Nebenhöhle, den er durch seine Super-Zauberkamera, die Gandalf 2000, beobachtet: Das schöne Hobbit-Nachbarsmädchen ist mit einem Ork verheiratet, der als Vertreter für goldene Ringe arbeitet. Die meiste Zeit reist er deshalb durch Mittelerde, aber in einer verregneten Nacht, in der unser Held Wache hält, zieht der Ork-Lüstling sich Frauenklamotten an, sticht seine Liebste unter der Dusche, äh, unter dem Wasserfall, nieder - und verschwindet. Entsetzt schickt der hilflose Fodo daraufhin seine Verlobte, die Zwergin Blitz, nach drüben. Sie soll überprüfen, ob er nur einen nächtlichen Albtraum hatte oder das Unglück wirklich geschehen ist. Doch kaum ist Blitz in der Nachbarshöhle, kehrt der fiese Ork zurück ...

David Steinitz

Im Bild: Szene mit Elijah Wood als Frodo aus "Der Herr der Ringe - Die Rückkehr des Königs" von 2003

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Verliebt in einen Elben

Hobbit Drehorte Neuseeland

Quelle: Courtesy of Warner Bros. Picture; Warner Bros

Nach der Zerstörung des Rings und dem damit verbundenen Sieg über den dunklen Herrscher Sauron kehrt von Bruchtal bis Gondor endlich Ruhe ein in Mittelerde. Bis eines Tages ein großes Schiff den Kontinent erreicht. Aus dem steigt Riesenaffe King Kong, dem es im Dschungel ohne Artgenossen schlicht zu langweilig wurde. Dass er ausgerechnet in Mittelerde landet, muss an einem Navigationsfehler liegen. An einem Fluss stößt er auf den Elben Legolas, der sich gerade die Haare waschen wollte. Fälschlicherweise hält King Kong ihn für die blonde Frau, die er einst so ins Herz geschlossen hatte. Und zack - King Kong greift sich Legolas und flüchtet mit ihm in der Hand auf den Schicksalsberg. Aragorn, Frodo und Gimli wollen ihren Elben-Freund befreien - und müssen notgedrungen nach Mordor. Als alles danach aussieht, als wäre Legolas verloren, erblickt King Kong Frodos haarige Füße. Und fasst Vertrauen ...

Daniel Lehmann

Im Bild: Orlando Bloom als Legolas in "Der Hobbit - Die Schlacht der fünf Heere"

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Der Herr der Affen

Gollum in Der Hobbit - eine unerwartete Reise

Quelle: REUTERS/Warner Bros.

Gollum taucht nach vielen Jahren aus den Lavafluten auf, in die er im letzten Teil der "Herr der Ringe"-Trilogie gefallen war. Mittelerde schreibt inzwischen ein neues Zeitalter; die Ära der Menschen ist vorüber, die Tiere haben das Land in Besitz genommen. Ziellos irrt Gollum durch Mittelerde und gelangt schließlich zu einer überwucherten Felsenburg: Minas Tirith. In den Ruinen leben inzwischen Affen. Gollum sucht Anschluss, aber war er schon den Menschen und vor allem den Hobbits suspekt, so wissen die Affen erst recht nichts mit ihm anzufangen. Besonders deren Anführer, Caesarum, ist skeptisch. Was will dieses merkwürdige Wesen hier? Als Gollum immer wieder von seinem Schatz spricht (den Verlust des Ringes hat er bis heute nicht verkraftet) und den Bananenvorrat der Affen plündert (die er irrtümlich für neue Ringe hält), müssen die Tiere etwas unternehmen. Es kommt zum brutalen Duell. Caesarum gegen Gollum. Ob die Affen noch rechtzeitig Verstärkung holen können? In diesem Spin-off wäre Andy Serkis, der in den Tolkien-Verfilmungen Gollum spielt und Caesar in "Planet der Affen", in einer Doppelrolle zu sehen. Und im finalen Duell kämpfte dann Andy Serkis, computeranimiert, gegen Andy Serkis, computeranimiert.

Carolin Gasteiger

Im Bild: Andy Serkis als Gollum in "Der Hobbit - eine unerwartete Reise" 2003

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Dead Orks Alive

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Quelle: Imago Stock&People

Eigentlich wollte sich Gandalf nach einem harten Tag im Auenland nur eine Kleinigkeit zum Abendessen zaubern. Doch in übermüdetem Zustand misslingt der magische Spruch unbemerkt. Und hat fatale Folgen: Gandalf lässt tote Orks, die auf einem nahegelegenen Schlachtfeld liegen, als blutrünstige Zombies auferstehen. Da die Handlanger des bösen Herrschers Sauron schon zu Lebzeiten nicht gerade gesund aussahen - in ihren schmuddeligen Rüstungen und mit dunklem, faltigem Teint - fällt das Schlamassel erst auf, als es beinahe zu spät ist. Erneut müssen sich die guten Völker Mittelerdes gemeinsam gegen ganze Heerscharen wehren - mit dem Unterschied, dass diese eben nun aus Untoten bestehen. Immerhin führen sie als Zombies nicht mehr die überflüssigen Dialoge wie in den übrigen Tolkien-Verfilmungen. Und gut für Peter Jackson: Einen Großteil der Szenen aus "Herr der Ringe" kann er wiederverwenden.

Daniel Lehmann

Im Bild: Orks in "Der Herr der Ringe - Die Gefährten" von 2001

© SZ.de/cag/knb
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