Belletristik:Satirisches Bordbuch

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Der georgische Schriftsteller Lasha Bugadze schickt in seinem Kolportage-Roman "Der Literaturexpress" einen Zug voller Schriftsteller durch Europa.

Von Volker Breidecker

Der Literaturbetrieb gleicht einem Wanderzirkus mit wechselnden Dressurpferden, die von einem Auftritt zum nächsten galoppieren. Warum also nicht gleich einen ganzen Fernzug mit Autoren aller Länder und Sprachen Europas füllen und über den Kontinent rollen lassen? Das war die Idee der Berliner "Literaturwerkstatt", unter deren Direktion im paneuropäischen Aufbruchsjahr 2000 eine Hundertschaft auserwählter Schriftsteller aus 43 Ländern nach Lissabon bestellt wurde, um den dort wartenden "Literaturexpress Europa 2000" zu besteigen. In 46 Tagen sollte er sie über 19 Grenzen an 17 Stationen von 11 Ländern bringen. Große Aufmerksamkeit wurde dem mobilen Dschungelcamp seinerzeit in den Medien zuteil, und ein im Folgejahr unter dem Titel "Europaexpress" erschienener kiloschwerer Band versammelte die Eindrücke der illustren Fahrgäste.

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