Belletristik:Die Dunkelheit um Pasternak

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In seinem Roman "Die Dämmerung der Steppengötter" erzählt Ismail Kadare von seiner Zeit am Maxim-Gorki-Literaturinstitut in Moskau.

Von Tobias Lehmkuhl

Dubulti. Ein Hauch Schwermut schwingt in diesem Namen mit. Dubulti am Baltischen Meer. Eine Sommerfrische bei Riga. Man denkt an Turgenjew, Keyserling, an sehnsüchtige Blicke, lange Spaziergänge am Strand, an die unweigerliche Trennung, noch bevor das Laub zu Boden sinkt. So ist es auch im ersten Kapitel von Ismail Kadares "Die Dämmerung der Steppengötter". Nur befinden wir uns nicht im späten 19., sondern in den Fünfzigerjahren des 20. Jahrhunderts. Ein junger Schriftsteller, Student am Moskauer Maxim Gorki-Literaturinstitut, verbringt die Weißen Nächte an den Ufern der lettischen Sowjetrepublik, spielt mit anderen jungen Sommerfrischlern Tischtennis, fängt den Blick einer jungen Frau auf und spaziert schließlich mit ihr über den hellen Sand. Kurz kehren sie ein und unterhalten sich mit ein paar Kriegsveteranen, dann machen sie sich auf die Suche nach einer Villa, die der einstige albanische König sich hier hat bauen lassen.

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