Auslands-Bafög:Extra-Geld für Extra-Touren

Ein Semester in die USA oder nach Großbritannien? Das kann teuer werden. Aber die Chancen auf Auslands-Bafög stehen für Studenten und Schüler nicht schlecht.

Studiengebühren, Reisekosten, Lebensunterhalt: Ein Semester in den USA oder Großbritannien kommt Studenten teuer zu stehen. Aber es geht auch anders: Der Staat fördert solche Aufenthalte mit dem Auslands-Bafög. Selbst wer im Inland wegen des Einkommens der Eltern leer ausgeht, könne im Ausland gefördert werden. Denn im Ausland gelten höhere Bedarfssätze beim Bafög.

Ein Versuch lohnt sich: Auslands-BAföG rechtzeitig beantragen

Finanzspritze für ein Semester in der Ferne: Bafög können Studenten auch im Ausland erhalten.

(Foto: dpa-tmn)

Gefördert werden nicht nur Studenten. Auch Schüler, die für ein Schulhalbjahr an eine amerikanische High School gehen, können in den Genuss einer Förderung kommen. Das gilt ebenfalls für Praktikanten, die mindestens für zwölf Wochen im Ausland arbeiten. Für Studenten gilt in der Regel eine Mindestdauer von sechs Monaten oder einem Semester als Förderkriterium. Der Antrag sollte mindestens sechs Monate vor Beginn des geplanten Auslandsaufenthalts eingereicht werden.

Ansprechpartner für einen Auslandsaufenthalt sind die Studentenwerke. Dabei ist jedem Land ein Amt für Ausbildungsförderung zugeordnet. Wer zum Beispiel nach Spanien will, wendet sich an das Studentenwerk Heidelberg. Die Mitarbeiter des Studentenwerks Chemnitz-Zwickau helfen bei allen Fragen zu Russland, und für China ist das Studentenwerk Tübingen zuständig.

Nach Angaben des Statistischen Bundesamtes haben 2014 mehr als 137.000 Deutsche im Ausland studiert. Besonders beliebt ist Österreich. Mehr als 20.000 Studenten zieht es jedes Jahr für ein Semester dorthin. Auf Platz zwei folgen die Niederlande, dann kommen Großbritannien und die Schweiz. Außerhalb Europas studieren die Deutschen am liebsten in den USA.

Die Höchstfördersumme für ein Semester im Ausland hängt vom Reiseziel ab. Denn zusätzlich zu einem Sockelbetrag von maximal 806 Euro im Monat (Stand 2017) werden außerhalb der EU Zuschläge für die Lebenshaltungskosten gewährt, die je nach Land unterschiedlich ausfallen. Praktikanten erhalten keinen Zuschlag. Sie bekommen lediglich den Sockelbetrag. Schüler bekommen maximal 504 Euro.

Das Bafög-Amt übernimmt auch Reisekosten: Außerhalb Europas werden für eine Hin- und Rückfahrt je 500 Euro gezahlt, innerhalb Europas je 250 Euro. Erstattet werden außerdem bis zu 4600 Euro für Studiengebühren. Die Summe wird bei Studenten und Praktikanten wie bei der Inlandsförderung zur einen Hälfte als Zuschuss und zur anderen als zinsloses Darlehen gewährt. Eine Ausnahme ist der Zuschlag für die Studiengebühren, der komplett als Zuschuss gezahlt wird. Die Förderung von Schülern wird ebenfalls komplett als Zuschuss gewährt und muss nicht zurückgezahlt werden.

Die Details der Förderbedingungen stehen auf dem Bafög-Portal des Bundesbildungsministeriums.

Kommen Studenten im Ausland mit dem Geld nicht hin, dürfen sie sich immerhin kleinere Nebenjobs haben, ohne Einbußen bei der Förderung zu riskieren. Bis zu 5400 Euro kann man in einem Jahr hinzuverdienen, ohne dass es Abzüge beim Bafög-Satz gibt. Im Monat macht das einen Hinzuverdienst von 450 Euro.

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