Berufstätigkeit von Migrantinnen:Jede zweite Mutter mit ausländischen Wurzeln ist ohne Job

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Immer mehr Mütter mit minderjährigen Kindern gehen arbeiten. Diese Entwicklung geht aus einem Bericht der Bundesregierung zum Thema Fachkräfte hervor. Allerdings stellt das Papier auch Handlungsbedarf fest - bei der Erwerbstätigkeit von Müttern mit Migrationshintergrund.

In der Bundesrepublik hat nur jede zweite Mutter mit ausländischen Wurzeln einen Job. Unter den deutschen Müttern sind es dagegen 72 Prozent. Das geht aus dem aktuellen Fortschrittsbericht der Bundesregierung zum Thema Fachkräfte hervor, aus dem die Rheinische Post vorab zitiert. Demnach sieht die Regierung in dieser Gruppe besonderen Handlungsbedarf und will Förderprojekte auflegen.

Nach Informationen der Zeitung war die Arbeitslosigkeit unter Ausländern zum Jahresende doppelt so hoch wie unter Deutschen. Mehr als 70 Prozent aller arbeitslos gemeldeten Ausländer hätten keinen anerkannten Berufsabschluss. "Die Bemühungen um eine verbesserte Integration von (arbeitslosen) Migranten in den Arbeitsmarkt müssen verstärkt werden", zitiert das Blatt aus der Bilanz des Arbeitsministeriums. Dies sei auch "volkswirtschaftlich geboten".

Insgesamt gehen dem Bericht zufolge aber mehr und mehr Mütter mit minderjährigen Kindern arbeiten. Der Anteil habe sich seit 2006 von 64,1 auf 70,2 Prozent erhöht, wie die Dortmunder Ruhr Nachrichten unter Berufung auf den Fortschrittsbericht schreiben. Damit sei ihre Zahl um 60.000 auf jetzt 5,6 Millionen gestiegen.

Die Entwicklung schlage sich auch im Arbeitsvolumen nieder. Die durchschnittliche Wochenarbeitszeit von Müttern ist demnach zwischen 2010 und 2011 um etwas mehr als eine halbe Stunde auf 25,6 Stunden gestiegen.

Der Fortschrittsbericht geht auf das im Juni 2011 beschlossene Konzept zur langfristigen Sicherung des Fachkräftebedarfs zurück. Er soll sowohl Fortschritte dokumentieren, als auch weiteren Handlungsbedarf aufzeigen. Ziel des Fachkräftekonzepts ist es, mehr junge Leute, Frauen und Ältere fürs Erwerbsleben zu gewinnen. Ferner sollen Arbeitslose für die Integration in den Arbeitsmarkt qualifiziert und ausländische Spezialisten angeworben werden.

In der Sicherung des Fachkräftebedarfs sehen Regierung, Arbeitgeber und Gewerkschaften eine Voraussetzung für nachhaltiges Wirtschaftswachstum.

© Süddeutsche.de/dpa/jobr - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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