Rückblick auf das Anlagejahr 2012:Risiko wird belohnt, Geldparken bestraft

Zweistellige Renditen für Aktionäre, niedrige Zinsen für das gute, alte Sparbuch: Wer in diesem Jahr Durchhaltevermögen an der Börse gezeigt hat, kann nun Gewinne einfahren. Mit Tages- und Festgeld ist die Inflation dagegen kaum noch zu schlagen - und auch Gold verliert an Attraktivität.

Halb leer oder halb voll ist das Glas in der Regel, wenn man mit Ökonomen oder Analysten über die Kapitalmärkte spricht. Selten gehen jedoch die Meinungen so stark auseinander wie für das Jahr 2012: Die Zukunft der Währungsunion steht auf dem Spiel, wieder einmal, nach 2010, als das ganze Ausmaß der Staatsverschuldung in Griechenland und anderen südeuropäischen Euro-Ländern erstmals offenbar wurde.

Die Mehrheit der Anlagestrategen und Volkswirte geht relativ nüchtern mit der Rettungsroutine der Europäer um und preist in erster Linie die Chancen für die Börsen, die sich aus der anhaltenden Niedrigstzinspolitik der Notenbanken und der bald schon im Abonnement erhältlichen Hilfszusagen für Schuldenstaaten in der Eurozone, ergäben. Und sie bekamen recht: Zweistellige Renditen gab es 2012 an den meisten europäischen und auch an den US-Aktienmärkten zu verdienen. Immobilien standen gleichfalls hoch im Kurs und selbst der viel gescholtene Euro gewann per saldo zum Hauptkonkurrenten Dollar leicht an Wert. "Europa und die Welt haben Fortschritte gemacht. Die Länder am Rande der Euro-Zone sind mit ihrem harten Sparkurs dem Ziel tragfähiger Staatsfinanzen deutlich näher gekommen. Das kann dem gesamten Währungsraum neue Impulse geben und das Vertrauen in die Zukunft des Euro und damit auch die Investitionsbereitschaft der Unternehmen festigen", resümiert etwa Holger Schmieding, Chefvolkswirt der Berenberg Bank in seinem Kapitalmarktbrief. Er steht damit stellvertretend für das Optimistenlager.

Skeptiker und Optimisten raten zu Sachwerten

Aber auch eine wachsende Minderheit skeptischer und teils auch systemkritischer Ökonomen meldet sich im Verlauf des Jahres zu Wort und warnt in immer vehementeren Tönen vor den langfristigen Risiken, die das Festhalten am Euro um praktisch fast jeden Preis, gepaart mit einer Zentralbankstrategie des leichten und billigen Geldes, mit sich bringen würde.

Die laufende Euro-Rettungspolitik sei keine Lösung, "sie perpetuiert nur die Schulden und führt zu wachsendem Misstrauen bei der Bevölkerung in die Währungsunion", mahnt etwa Stefan Homburg, Finanzwissenschaftler der Hannoveraner Leibniz Universität und einer der führenden Euro-Skeptiker in Deutschland. Und Thorsten Polleit, Honorarprofessor an der Frankfurt School of Finance und Chefvolkswirt bei Degussa Goldhandel, meint: "Das Gelddrucken der Zentralbanken, der europäische Rettungsmechanismus ESM, die niedrigen Leitzinsen sind alles Mittel, die lediglich Symptome der Krise bekämpfen, um den Preis einer späteren, noch größeren Krise und Inflation." Diese kritische Einschätzung teilen 2012 viele Anleger, mit dem Ergebnis, dass auch Investments in Gold und Silber, die aufgrund ihrer Vergangenheit als ultimative Währungen Wertstabilität versprechen, im laufenden Jahr erneut großen Zuspruch erfahren haben und zu den Gewinnern des Börsenjahres gehören.

Das Gemeinsame an den Extrempositionen: Beide Seiten raten Anlegern in erster Linie zu Sachwerten, Aktien, Immobilien, Gold, manchmal auch zu Rohstoffen allgemein. Und sie meiden Staatsanleihen oder empfehlen zumindest, diese in den Depots durch höherverzinsliche, aber weitgehend solide Schuldentitel von Unternehmen oder auch teilweise durch Pfandbriefe zu ersetzen, den - wegen der niedrigen Beleihungsgrenze der zugrunde liegenden Häuser und Wohnungen - wohl konservativsten Immobilienpapieren der Welt.

Anleger sollen zweigleisig fahren

Der große Unterschied: Während die meisten Ökonomen gemeinsam mit dem Gros der Politiker an eine Lösung der Schuldenkrise in den bisherigen Bahnen glauben (Garantien gegen Reformen, europäische Bankenaufsicht, mehr Regulierung und schrittweise Konsolidierung), rechnen systemkritische Volkswirte und Anlageexperten auf absehbare Zeit mit mehr oder weniger großen Umbrüchen. Manche wie der Schweizer Vermögensverwalter Felix Zulauf halten sogar eine Währungsreform für denkbar. "Viele europäische Länder haben zu lange über ihre Verhältnisse gelebt und trotz sinkender Wachstumsraten die Erhaltung des Lebensstandards mehr oder weniger stark über Kredit finanziert. Ohne dieses Leben auf Pump hätten viele Länder bereits einen Wohlstandsverlust von bis zu 30 Prozent hinnehmen müssen", analysierte er vor gut einem Jahr im Interview mit der Süddeutschen Zeitung. Eine schnelle Anpassung, wie sie nun vom besonders hoch verschuldeten Griechenland verlangt werde, sei in einer Demokratie kaum auszuhalten.

Doch weil der Erhalt der Euro-Union für die Politik oberstes Gebot bleibt, steht der vermeintlich einfachere, früher übliche Weg der Konsolidierung über eine Abwertung der eigenen Währung solchen Krisenstaaten nicht offen. Die Massenproteste und die hohe Arbeitslosigkeit in Südeuropa sind für Zulauf unmittelbare Folge der aktuellen Euro-Politik. Finanzprofessor Polleit stößt ins gleiche Horn: "Die ansteigende Arbeitslosigkeit im Euro-Raum ist vor allem im Zusammenhang mit dem nunmehr geplatzten Kreditgeldboom zu sehen", schreibt er in seinem jüngsten Marktreport in Anspielung auf die praktisch unbegrenzte Finanzierungsbereitschaft der Europäischen Zentralbank. Gleichzeitig hätten "Bankenrettungsmaßnahmen die Verschuldungslasten der Euro-Staaten drastisch ansteigen lassen", rechnet Polleit vor, von etwa 66 Prozent des Volkseinkommens Ende 2007 auf rund 87 Prozent Ende 2011, Tendenz steigend.

Fazit: Es wurde viel Geld ausgegeben für den Zusammenhalt der Euro-Zone, aber die Probleme sind nicht annähernd gelöst. Politik und Zentralbank haben sich in erster Linie Zeit gekauft, da sind sich die meisten Ökonomen einig. Für Anleger heißt das: Sie sollten am besten zweigleisig fahren. Es geht darum, das Ersparte langfristig abzusichern, möglichst ohne dabei die sich durch Verwerfungen kurzfristig ergebenden Anlagechancen gänzlich zu verpassen. Eine Mischung aus den Tipps der Optimisten und der Pessimisten herauszufiltern, könnte in diesen Zeiten der sichere Weg zum Kapitalerhalt sein. Wer mehr schafft, kann sich glücklich schätzen.

Dax als Champion

"Aktien waren das Beste, was man in diesem Jahr haben konnte", kommentiert Wolfgang Albrecht, Aktienstratege bei der Landesbank Baden-Württemberg (LBBW) das Börsenjahr überschwänglich. Tatsächlich konnten Anleger 2012 sowohl am amerikanischen als auch an europäischen Börsen zweistellige Renditen erzielen. Ein Glanzstück lieferte ausgerechnet der Dax ab: Fast 30 Prozent konnte mit deutschen Standardwerten verdienen, wer Anfang des Jahres eingestiegen ist und bis jetzt durchgehalten hat. Der Nebenwerte-Index MDax avancierte sogar um 35 Prozent.

Die deutschen Börsen profitierten dabei auch von Flucht- und Anlagegeldern aus dem Ausland, nachdem sich die Konjunkturlage als stabil zeigte, während das Gros der Euro-Zone bereits in die Rezession abdriftete. Allerdings: Aktienbesitzer benötigten auch hierzulande gute Nerven, denn das Jahr verlief alles andere als glatt. Bis Anfang April ging es aufwärts über 7100 Punkte, ab dann nährten Spekulationen über einen Euro-kritischen Wahlausgang in Griechenland und einen Linksrutsch in Frankreich neue Zweifel an der Währungsunion - und weg war die gute Stimmung. Der Dax fiel bis Juni unter 6000 Punkte.

Doch als sich der Chef-Währungshüter Mario Draghi im Sommer zur unbedingten Euro-Rettung bekannte und dies wenige Wochen später mit dem Angebot unbegrenzter Anleihenkäufe der EZB präzisierte, verloren die meisten Skeptiker ihre Risikoaversion und stockten ihre Aktienbestände auf. Seit Juni hat der Dax um gut ein Viertel zugelegt und steht nun vor dem besten Ergebnis der vergangenen acht Jahre.

"Die Dynamik wird wohl 2013 nachlassen, aber nach wie vor günstige Bewertungen vieler Unternehmen mit stabilen Geschäftsaussichten sprechen für weiter steigende Kurse", ist Albrecht überzeugt. Hinzu komme eine seltene historische Kombination: Mit drei bis vier Prozent schlagen die Dividendenrenditen von Dax und Euro Stoxx die Verzinsung sicherer Anleihen um Längen. Und solange die Unternehmen stabil, die Finanzlage vieler Euro-Länder aber prekär ist, wird dieses Missverhältnis wohl so bleiben.

BELGIUM-EU-PARLIAMENT

Mario Draghi, Chef der Europäischen Zentralbank

(Foto: AFP)

(Von Simone Boehringer)

Festtagsstimmung am Rentenmarkt

Bei den Guthabenzinsen fürs gute, alte Sparbuch steht mittlerweile eine Null vor den Komma. Andere Zinsanlagen werfen kaum mehr als zwei Prozent ab. Und doch blickt Harald Preissler, Chefvolkswirt des Anleihemanagers Bantleon "mit Freudentränen" auf das Jahr 2012 zurück. Ein gut gemischtes Depot mit Staatsanleihen, Pfandbriefen und Unternehmensanleihen aus dem Euro-Raum brachte stattliche elf Prozent Rendite.

"Der Gewinn ist überwiegend Kurssteigerungen zu verdanken", sagt Preissler. "Die Kehrseite der Rally sind beispiellos tiefe Renditen." Seit die Notenbanken die Zinsen nahe null festgezurrt haben, gibt es einen Run auf alles, was mehr Prozente bietet. Die Nachfrage treibt die Kurse nach oben und die Renditen nach unten, denn bei gleichem Coupon ist eine Anleihe auf einmal teurer. Allerdings war in der ersten Jahreshälfte nicht damit zu rechnen, dass es 2012 so glatt laufen würde.

Anleger fürchteten ein Auseinanderbrechen der Währungsunion; sie ließen Zinspapiere aus Krisenländern fallen und vertrauten vor allem auf Bundesanleihen als letzte sichere Bastion am Rentenmarkt. Ende Juli kam dann überraschend die Kehrtwende: Mario Draghi, der Chef der Europäischen Zentralbank (EZB), versprach, notleidenden Staaten künftig unbegrenzte Mengen von Anleihen abzukaufen, wenn diese nur einen Hilfsantrag bei Rettungsfonds stellen. Das Versprechen schützt Anleger vor hohen Verlusten mit riskanten Papieren.

Plötzlich waren Bonds aus angeschlagenen Euro-Staaten heiß begehrt. Bis zum Jahresende verdienten Anleger mit italienischen Anleihen etwa 21 Prozent, in Irland machten sie sogar 29 Prozent gut. Geht Brot, geht Butter - nach diesem Motto lief einfach alles am Rentenmarkt. Dort herrscht zum Jahresausklang Festtagsstimmung. Auch das neue Jahr verspricht noch einmal hübsche Kursgewinne. "Wer sagt denn, dass die Renditen nicht noch tiefer sinken können?", fragt Preissler und verweist auf die Schweiz. Dort rentieren zehnjährige Anleihen etwa mit 0,5 Prozent, in Deutschland sind es immerhin 1,4 Prozent - noch.

(Von Catherine Hoffmann)

Goldpreis verliert an Tempo

Es ist ruhiger geworden um das Gold. Das Edelmetall gilt seit Ausbruch der Finanzkrise 2008 als sicherer Hafen für Vermögen - der Preis je Unze kletterte in den vergangenen Jahren von 800 Dollar bis auf knapp 2000 Dollar. Doch jetzt ist die Luft ein wenig raus, die Furcht vor einer Kernschmelze des globalen Finanzsystems und einem Kollaps der Euro-Zone ist abgeklungen. In einem solchen Umfeld braucht es eigentlich keinen sicheren Hafen mehr.

Aber es gibt noch andere Argumente für das Goldinvestment. Die Schweizer Privatbank Pictet verweist auf die Barsky-Summers-Theorie: Die besagt, je tiefer der reale Ertrag auf dem Kapitalmarkt, desto höher der zu erwartende Ertrag auf Gold - und umgekehrt. Eine Studie, die den Zusammenhang zwischen erwarteter realer Kapitalmarktrendite und Realrendite auf Gold von 1730 bis 1985 untersuchte, bestätigte die These. Wenn die Kapitalmarktrendite in der Vergangenheit wie derzeit rund zwei Prozent betragen hat, so die Untersuchung, dann kletterte der Goldpreis im Schnitt um zwölf Prozent. Solange die Renditen für Anleihen also weiterhin niedrig sind, könnte der Goldpreis steigen - 2012 kletterte er nur wenig, von rund 1600 auf zuletzt knapp 1700 Dollar je Feinunze - in den vergangenen drei Monaten fiel der Preis sogar deutlich. Wie geht es weiter?

"Gold bleibt 2013 noch im Aufwärtsmodus. Ausschlaggebend für den von uns erwarteten Preisanstieg werden wie in den Vorjahren die Investoren sein, welche Gold als Währungs- und Geldalternative sehen", meinen Experten der DZ Bank. Zudem werde die Unsicherheit über die künftige Inflationsentwicklung weiterhin zu einer erhöhten Sachwertorientierung führen - der Preis könne über 2000 Dollar ansteigen. Die Landesbank Baden-Württemberg betont, dass der Preiszuwachs durch die verhaltene Nachfrage in wichtigen Schmuckmärkten gebremst werde. Aber die hohe Nachfrage in China könnte den Gold- und Silberpreis stützen, heißt es bei der Commerzbank: "Wir sind überzeugt, dass Silber 2013 die Marke von 40 Dollar je Feinunze durchbricht." Derzeit notiert Silber etwa bei 30 Dollar.

(Von Markus Zydra)

Deutschland im Immobilien-Kaufrausch

Manche zweifelten 2012 an der Zukunft des Euro, andere fürchteten eine Hyperinflation. Und wie immer, wenn die Unsicherheit groß ist, flüchteten die Anleger in Sachwerte, allen voran in Immobilien - dies allerdings in bisher kaum gekanntem Ausmaß. Deutschland verfiel in einen wahren Kaufrausch. Vor allem in den Ballungsgebieten konnten sich die Makler vor Anfragen kaum retten, in einigen Großstädten gelten die Zentren als praktisch "leergekauft": Hier sind kaum mehr Wohnungen auf dem Markt - und wenn doch etwas angeboten wird, dann kommen auf ein Objekt schon mal 200 Interessenten.

Die extreme Nachfrage trieb natürlich die Preise: In München etwa kostete ein Quadratmeter Wohneigentum im Schnitt 3692 Euro. Vor fünf Jahren waren es mehr als 1000 Euro weniger. In Münchner Top-Lagen wurden 2012 sogar bis zu 18.000 Euro pro Quadratmeter gezahlt. Die Bundesrepublik im Immobilienwahn.

Ob die vielen neuen Wohnungsbesitzer allerdings ein gutes Geschäft gemacht haben, scheint zumindest fraglich. Denn obwohl auch die Mieten vielerorts kräftig anzogen, legten sie in den meisten Regionen nicht so stark zu wie die Kaufpreise. Für die Bewohner ein Segen, für die Käufer könnte das langfristig allerdings ein Problem werden: Denn die Renditen, die sie von ihren in diesen Tagen getätigten Investments erwarten können, sind mager.

Aber nicht nur die privaten Anleger gierten im vergangenen Jahr nach Wohnimmobilien, auch die großen Konzerne steckten Milliarden in diesen Markt. Manche machten ihren Bestand zu Geld: Die Landesbank Baden-Württemberg verkaufte 21.000 Wohnungen an die Patrizia AG, der Immobilieninvestor TAG sicherte sich 11.000 TLG-Wohnungen vom Bund und 25.000 Einheiten von DKB Immobilien. Und die Bayern LB sammelte Angebote für ihre gut 32.000 Wohnungen in Süddeutschland.

Allerdings platzten 2012 für manche Immobilienanleger auch Träume: Erneut mussten mehrere offene Immobilienfonds abgewickelt werden, die die Turbulenzen der vergangenen Jahre nicht überstanden haben.

(Von Angelika Slavik)

Inflation macht Tages- und Festgeld unattraktiv

Es war kein leichtes Jahr für Sparer, die ihr Geld gern auf Tages- oder Festgeldkonten parken. Durch die Bank sanken die Zinsen bei den weit verbreiteten Sparprodukten. Tagesgeld brachte Anfang des Jahres im Durchschnitt noch 1,30 Prozent, nun sind es nur mehr 0,87 Prozent, zeigt der Index des Finanzportals biallo.de, in den die Angebote von mehr als 100 Banken einfließen. Bei einjährigem Festgeld hat sich der Zins fast halbiert, von 1,47 auf 0,77 Prozent. Und ein Sparbrief über vier Jahre bringt im Durchschnitt gerade mal 1,5 Prozent; am Jahresanfang waren es noch 2,4 Prozent.

Der Zinsrutsch fällt deutlich stärker aus als bei den Leitzinsen der Europäischen Zentralbank, die im selben Zeitraum nur von 1,0 auf 0,75 Prozent sanken. Finanzportal-Betreiber Horst Biallo hat eine Erklärung dafür: "Die Notenbank flutet die Märkte mit billigem Geld, auf das Banken leicht zurückgreifen können." Diese hätten es deshalb nicht mehr nötig, mit guten Konditionen um die Einlagen der Sparer zu kämpfen.

Trotzdem parken die Deutschen ihr Geld immer noch am liebsten auf Tages- oder Festgeldkonten. Im Anleger-Indikator der DZ Bank gaben fast 60 Prozent der Befragten an, dass diese Anlageformen am ehesten für sie in Frage kämen, hätten sie 10.000 Euro zu investieren. Selbst mit Top-Angeboten lässt sich die Inflationsrate von zuletzt 1,9 Prozent kaum mehr schlagen. Bei Tagesgeld bieten nur zwei Institute höhere Zinsen: moneyou mit 2,10 Prozent, Cortal Consors mit 2,0 Prozent.

Experte Biallo hält es trotzdem für falsch, sich dadurch vom Geldparken abschrecken zu lassen. Um die Rendite über das Inflationsniveau zu steigern, sollten Sparer zwei bis drei Monatsgehälter auf ein gutes Tagesgeldkonto legen und den Rest länger und höher verzinst anlegen, zum Beispiel je zur Hälfte in einjähriges Festgeld und in einen vierjährigen Sparbrief. Denn die Hoffnung auf eine baldige Zinssteigerung werde kaum in Erfüllung gehen. "Sparer werden wohl auch 2013 mit den niedrigen Zinsen leben müssen", erwartet Biallo.

(Von Harald Freiberger)

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