Spanien:Sparkassen putzen sich für Großpakt heraus

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Der spanische Bankensektor steht vor massiven Umwälzungen: Sieben angeschlagene Sparkassen des Landes fusionieren - und zwei pochen auf Milliardenhilfen.

Auch in Spanien sollen für den Bankensektor inzwischen Hilfsgelder in Milliardenhöhe fließen: Die fusionierenden spanischen Großsparkassen Caja Madrid und Bancaja beantragten mit ihren Partnern 4,46 Milliarden Euro Hilfe aus dem Bankenrestrukturierungsfonds FROB.

Filiale der spanischen Großsparkasse Bancaja in Valencia: Das Institut beantragt Hilfsgelder. (Foto: rtr)

Dieser spanische Rettungsschirm ist mit 99 Milliarden Euro ausgestattet. Die Frist für die Anmeldung von FROB-Hilfen läuft an diesem Dienstag aus. Nach Expertenmeinung brauchen spanische Kreditinstitute insgesamt zwischen 30 und 50 Milliarden Euro an Hilfen, wobei nicht unterschieden wird, ob es sich um Sparkassen und Banken handelt. Nach Auffassung der Citigroup benötigen nur fünf Institute (BBK, Cajastur, Kutxa, Unicaja und Caja Vital) kein FROB-Kapital.

An die Caja Madrid sollen 2,32 Milliarden Euro gehen, Bancaja wolle mehr als 1,68 Milliarden Euro, wie die Tageszeitung El País berichtete. Die Allianz aus den sieben Instituten Caja Madrid, Bancaja, Caja Insular de Canarias, Caja Ávila, Caixa Laietana, Caja Segovia und Caja Rioja soll am 10. Juli unterzeichnet werden. Sollten sie die Finanzhilfen erhalten, müssen sie diese spätestens nach fünf Jahren mit einem Zins von 7,75 Prozent zurückzahlen.

Tausende Wohnungen stehen leer

Mit der Megafusion entsteht eine Finanzgruppe mit Aktiva in Höhe von rund 340 Milliarden Euro und damit die größte Sparkasse Spaniens.

Angesichts wachsender Finanzprobleme bei diesen Geldinstituten infolge der Immobilien- und Wirtschaftskrise auf der iberischen Halbinsel hatten erst Ende Mai vier Unternehmen ihre Fusion zum fünftgrößten Geldinstitut des Landes vereinbart.

Zuvor hatte die Regierung in Madrid die regionale Sparkasse CajaSur vor dem drohenden Bankrott retten müssen. Spaniens Banken leiden vor allem unter den Folgen der Immobilienblase, in deren Folge Tausende Wohnungen leer stehen.

Viele Sparkassen kämpfen mit steigenden Kreditausfällen auf diesem Gebiet. Experten rechneten bereits seit längerer Zeit mit einer Fusionswelle.

© sueddeutsche.de/dpa/pak - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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