"Ryse: Son of Rome" für Xbox One:Krawall in Zeitlupe

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Mit Schwert und Schild gegen Barbaren - Ryse: Son of Rome (Foto: Crytek / Microsoft)

Wie in einem Film von Michael Bay - in "Ryse: Son of Rome" für die Xbox One metzelt sich der Spieler in Gestalt eines römischen Legionärs mit Schwert und Speer durch Barbarenhorden. Hat das Spiel von Crytek mehr zu bieten als blutige Slowmotion-Schlachten?

Von Matthias Huber

Angespielt, nicht durchgespielt: Unsere Games-Kurzkritik "Screenshot" beantwortet die wichtigsten Fragen zu den neuesten Computer- und Videospielen auf allen gängigen Plattformen. Und gibt so einen ersten Eindruck, worauf Sie sich bei einem neuen Spiel freuen können - und warum Sie lieber noch skeptisch sein sollten.

Worum geht es in Ryse: Son of Rome?

Um den römischen Soldaten Marius Titus, der sich in mehr oder weniger historisch akkuraten antiken Schlachten beweisen muss. Der Spieler schlägt sich mit Schwert, Schild und Speer durch anstürmende Barbarenhorden, führt per Knopfdruck martialische Schlagkombinationen aus und richtet seine Gegner in blutigen Zeitlupensequenzen hin. Zum Lohn für all das Gemetzel gibt es Ehrenpunkte, mit denen sich die Kampffähigkeiten der Spielfigur verbessern lassen - und in einer virtuellen Gladiatorenarena über die Online-Funktion der Xbox One gegen andere menschliche Spieler einsetzen lassen.

Was sieht vielversprechend aus?

Die Actionszenen, die Grafik. Das, was man sich vom ersten Next-Gen-Titel wünscht. Ryse zeigt beeindruckend, was die Xbox unter der Haube hat. Das deutsche Entwicklerstudio Crytek ist auch verantwortlich für die Egoshooter-Reihe Crysis, die regelmäßig die Leistungsfähigkeit selbst teurer Spiele-PCs auf eine harte Probe stellt. Außerdem kann Crytek Krawall inszenieren wie Filmregisseur Michael Bay ("Transformers", "Armageddon", "Pearl Harbor").

Warum sollte man trotzdem skeptisch sein?

Auch hier gilt: Crytek inszeniert Krawall wie Filmregisseur Michael Bay. Grandiose Schauwerte, spektakuläre Kamerafahrten, pathetische Zeitlupen. Aber zu oft nur wenig dahinter. Schon die Crysis-Titel eigneten sich eher als Demonstration technischer Fähigkeiten, erwiesen sich aber recht schnell als wenig durchdachte und auch langfristig nur mäßig unterhaltsame Spiele.

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Woran erinnert Ryse: Son of Rome?

An die God-of-War-Reihe, zum Beispiel: Ryse lässt die Gegner farbig aufleuchten, wenn es sich vom Spieler einen bestimmten Tastendruck wünscht. Und zeigt mit einem Totenkopf-Symbol an, wenn ein Germane reif ist für eine spektakuläre Zeitlupen-Hinrichtung. Kino-Feeling für alle, ohne große Herausforderung. Immerhin borgt sich das Kampfsystem auch ein paar Elemente von der Batman-Arkham-Serie, auch wenn sich vergleichbarer Spielfluss zumindest anfangs nicht einstellen will.

Was passiert, wenn man das Spiel zum ersten Mal startet?

Rom brennt. Oder zumindest Neros Kaiserpalast. Ein beleibter alter Mann mit Lorbeerkranz auf dem Kopf taumelt zwischen herabfallenden Trümmern umher, erreicht einen Balkon, ruft "Beschützt euren Kaiser". Draußen, vor den Palasttoren: Legionäre und Barbaren, Schlachtenlärm, krachend einschlagende Katapult-Geschosse. Inmitten dieses Tumults die Figur des Spielers, der römische Centurio Marius, der sich durch die pelzbehangenen und axtschwingenden Horden zum Kaiserpalast durchschlagen muss. Er tritt auf Knopfdruck Belagerungsleitern um, schlägt Barbaren Körperteile ab oder steckt mit einem antiken Geschütz Pechfässer in Brand.

Ryse: Son of Rome (USK 18) erscheint am 22. November 2013 für Xbox One.

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