Online-Rollenspiel:Nutzer verlassen World of Warcraft in Scharen

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Deutlicher Abwärtstrend: Fast eine Million Nutzer haben alleine in den vergangenen drei Monaten aufgehört, World of Warcraft zu spielen. Hersteller Activision Blizzard setzt nun auf eine neue Erweiterung - und die nächste Version eines bekannten Action-Spiels.

Die Bilanzzahlen sind gut, doch sein Vorzeigeprodukt macht dem Softwarehersteller Activision Blizzard Sorge: Zwar konnte das US-Unternehmen seinen Gewinn im dritten Quartal auf 148 Millionen US-Dollar steigern, das sind 97 Millionen mehr als im Vorjahr. Gleichzeitig aber gingen die Nutzerzahlen von World of Warcraft (WoW) überraschend deutlich zurück.

Screenshot des Online-Rollenspiels World of Warcraft: Vor allem chinesische Nutzer verlassen das Spiel. (Foto: N/A)

Ende September hatte das Rollenspiel nur noch 10,3 Millionen Online-Abonnenten, das sind 800.000 weniger als im Juni 2011. Wie die BBC berichtet, verließen laut Blizzard-Chef Mike Morhaime vor allem Nutzer aus Asien WoW, die meisten davon aus China. Im Jahr 2010 hatten noch 12 Millionen Menschen weltweit für das Spiel bezahlt.

Die WoW-Abos sind für das Unternehmen von großer Bedeutung, sie machen 44 Prozent des Umsatzes aus. Offenbar scheint die letzte Erweiterung "Cataclysm", die Ende 2010 erschien, die Nutzer nicht überzeugt zu haben. Für die nächste Version, "Mists of Pandaria", ist noch kein Veröffentlichungsdatum genannt, es wird allerdings mit dem ersten Halbjahr 2012 gerechnet.

WoW erhält zunehmend Konkurrenz von in immer kürzeren Abständen erscheinenden B lockbuster-Spielen wie "Battlefield" oder "The Elder Scrolls". Hinzu kommen Rollenspiele, bei denen Nutzer viele Level ohne Abonnement freischalten können. Auch Activision Blizzard bietet bei WoW inzwischen mehr Schnupperlevel als früher an.

Activision Blizzard hofft darauf, dass sich die Nutzerzahlen wieder erholen - kurzfristige Einbrüche musste der Titel schon öfter erleben. Dass das Unternehmen seine Jahresprognose für den Umsatz von 4,05 Milliarden auf 4,25 Milliarden Dollar angehoben hat, hat jedoch andere Gründe: Der First-Person-Shooter "Call of Duty" war in diesem Jahr das meistverkaufte Spiel in Europa und den USA - in dieser Woche brachte Activision Blizzard mit "Call of Duty: Modern Warfare 3" den Nachfolger auf den Markt.

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