Kriminelle Chat-Programme:Vorsicht, Flirt-Roboter

Wer derzeit auf Diensten wie Skype mit unbekannten Frauen chattet, sollte vorsichtig sein: Es könnte sich um ein erstaunlich schlaues Computerprogramm handeln.

Kurz vor Valentinstag haben Cybergauner ein altes Geschäftsfeld wiederentdeckt: Den Betrug an einsamen Computernutzern.

Täuschen Sie sich nicht, es ist ein Roboter! (Foto: Foto: iStock)

Derzeit mehren sich einem BBC-Bericht zufolge die Anzeichen, dass so genannte "Fembots" ein Comeback feiern. Dabei handelt es sich um eine Software, die über Chatprogrammen wie Skype oder AIM vor allem Männer anschreibt und im Dialog erotisches Interesse signalisiert.

Das Programm gibt sich als Vertreter des anderen Geschlechts aus, kann auf Gegenfragen reagieren und leichtgläubigere Zeitgenossen davon überzeugen, dass sie es mit einem wirklichen Menschen zu tun haben. Das eigentliche Ziel des Fembots ist es jedoch, Kreditkartennummern zu erbeuten oder Nutzer auf Seiten mit Schadsoftware zu locken.

Das Phänomen war bereits vor einigen Jahrenzu beobachten, doch Richard Clooke von der Internet-Sicherheitsfirma PC Tools warnte im Gespräch mit der BBC davor, dass die Kommunikationsfähigkeit der Fembots inzwischen stark zugenommen hat: "Die Intelligenz hat so stark zugenommen, dass sie Informationen aus der Diskussion verarbeiten und ihre Fragen oder Antworten darauf abstimmen", sagte er.

Im Jahr 2007 hatte das russische Unternehmen "Cyberlover.ru" behauptet, ein Programm entwickelt zu haben, das in Chats glaubwürdig als Mann oder Frau agieren könne. Es wird vermutet, dass die neue Software eine ähnliche Technik verwendet.

Wie erfolgreich die Fembots sind, ist nicht bekannt. Es gebe jedoch "einen bestimmten Teil der Bevölkerung, der sich auf solche Konversationen einlässt", erklärte Clooke.

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