Internet-Flatrates der Telekom:Es gibt kein Recht auf Niedrigpreise

DSL-Netzwerkkabel

Der Internetanschluss ist ein begehrtes Gut.

(Foto: dpa)

Der Datenhunger steigt, die Preise für Internetanschlüsse aber sinken. Da ist es richtig, wenn die Telekom Intensivnutzer stärker zur Kasse bittet. Der Kunde hat ein Recht darauf, nicht mit falschen Flatrate-Versprechen gelockt zu werden. Ein Recht auf Niedrigpreise hat er nicht.

Ein Kommentar von Varinia Bernau

Langfristig kann es sich kein Konzern leisten, die Kritik seiner Kunden zu ignorieren. Schon gar nicht dort, wo die Konkurrenz groß ist - beispielsweise unter den Anbietern von Internetanschlüssen. Deshalb hat die Deutsche Telekom im Sommer bereits ihre Pläne für eine Tempobremse im Internet gelockert. Und deshalb hat sie eine entsprechende Klausel nun ganz aus den Verträgen gestrichen.

Das ist ein Gewinn für die Verbraucher: Wer eine Flatrate bucht, der zahlt einmal einen festen Preis und darf dann grenzenlos im Netz surfen. Diese Regelung ist eindeutig. Sie ist jedoch kein Versprechen, dass dieses grenzenlose Vergnügen auch billig zu haben ist. Denn falsch war die Idee von der Tempobremse im Internet nicht. Die Telekom hatte diese Idee nur mit dem falschen Etikett versehen.

Den Anbietern fehlt Geld für den Netzausbau

In den vergangenen Jahren ist der Datenhunger der Deutschen stetig gestiegen. Der Preis für einen Internetanschluss aber ist stetig gesunken. Damit fehlte den Anbietern bislang das Geld für den dringend notwendigen Netzausbau.

In Zukunft holt es sich die Telekom also von den Kunden, die diese Netze am intensivsten nutzen. Andernfalls würde der Konzern Investitionen nicht stemmen können - zum Schaden aller. Der Kunde hat ein Recht darauf, nicht mit falschen Versprechen wie einer Flatrate, die keine ist, gelockt zu werden. Ein Recht auf Niedrigpreise aber hat er nicht.

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