Finnischer Hacker:Teenager will Playstation-Netzwerk lahmgelegt haben

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"Das ist für uns ein Spiel": Ausgerechnet an Weihnachten legte die Hackergruppe "Lizard Squad" die Online-Netzwerke der Spielekonsolen von Sony und Microsoft lahm. Nun hat sich ein finnischer Teenager zu den Attacken bekannt.

Finnischer Teenager bekennt sich zu Angriff auf Spiele-Netzwerke

Ein Teenager aus Finnland will die Spiele-Netzwerke von Sony und Microsoft an Weihnachten aus Spaß lahmgelegt haben. Seine Gruppe habe zudem auf Sicherheitslücken hinweisen wollen, sagte der junge Mann, der sich Ryan nennt und von Finnland aus per Skype mit dem britischen TV-Sender Sky News sprach. Er soll zu einer Hackergruppe namens "Lizard Squad" gehören, die bereits unmittelbar nach dem Angriff angegeben hatte, dass sie für die Störung verantwortlich sei. "Der Angriff wurde hauptsächlich von drei Leuten gemacht", sagte der finnische Teenager in dem am Sonntag veröffentlichten Interview. "Ich muss zugeben, dass es für uns eine Art Spiel ist."

Die Polizei in Finnland will nun herausfinden, ob der Angriff tatsächlich aus dem nordischen Land heraus geschehen ist. Der Teenager sei ihnen bekannt, sagte ein Polizeisprecher der Nachrichtenagentur dpa. Es handle sich um einen minderjährigen Finnen. Die nationale Polizeibehörde habe am Montag mit den Ermittlungen begonnen.

DDos Attacke lähmte Plattformen an Weihnachten

Die Online-Plattformen von Playstation Network und Xbox Live waren an Weihnachten lahmgelegt worden. Besonders ärgerlich für Kunden, die da gerade eine neue Spielekonsole von Sony oder Microsoft geschenkt bekommen hatten. Bei dem Angriff handelte es sich um einen sogenannten DDoS-Angriff, bei dem Server mit so vielen Anfragen überflutet werden, bis sie überlastet sind. Inzwischen haben Microsoft und Sony die Online-Netzwerke für ihre Spielkonsolen Xbox und Playstation wieder zum Laufen gebracht.

Nicht die erste Attacke durch Hackergruppe Lizard Squad

Bereits im August 2014 hatten die Hacker von Lizard Squad mit einer DDoS-Attacke das Netzwerk von Sonys Playstation lahmgelegt. Darüber hinaus hatten sie dafür gesorgt, dass ein Flug der Linie American Airlines umgeleitet werden musste. An Bord des Flugzeugs saß unter anderem John Smedley, Präsident der Abteilung "Online Entertainment" bei Sony. Damals teilte die "Echsen-Einheit" über Twitter mit: "Ungläubige dürfen solange keine Videospiele mehr spielen, bis das Bombardement auf die IS aufhört." Zu dieser Zeit hatten die Luftangriffe der USA gegen die Terrorgruppe "Islamischer Staat" begonnen. Smedley hatte damals die Umleitung seines Fluges bestätigt, American Airlines bestätigten lediglich, dass der Flug aus "Sicherheitsgründen" umgeleitet wurde, nicht aber, ob es einen Zusammenhang zu der Drohung gegeben hatte.

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