Apple:Sicherheitschef soll nach iPhone-Panne abgelöst werden

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Zwei Prototypen des iPhones gingen verloren - nun zieht Apple Konsequenzen: Der Apple-Sicherheitschef und frühere FBI-Agent John Theriault muss offenbar das Unternehmen verlassen. Ausschlaggebend soll dabei die seltsam verlaufene Fahndung nach einem der Geräte gewesen sein.

Nach zwei verlorenen iPhone-Prototypen in zwei Jahren tritt nun offenbar Apple-Sicherheitschef John Theriault ab. Das Wall Street Journal-Blog All Things Digital und der Onlinedienst CNET berichteten, Theriault gehe in den Ruhestand. Sein Abgang hänge aber mit der unglücklich verlaufenen Fahndung nach einem geheimen iPhone-Prototypen im Sommer zusammen, die Apple noch in Erklärungsnot bringen könnte.

Apple-Sicherheitsleute vermuteten ein verlorenes Gerät in einem Wohnhaus in San Francisco. Zusammen mit Polizeibeamten in zivil fuhren sie dort hin. Das Gebäude durchsuchte dann womöglich nicht die Polizei, sondern mutmaßliche Apple-Mitarbeiter. (Foto: REUTERS)

Damals vermuteten Apple-Sicherheitsleute das in einer Bar verlorene Gerät in einem Wohnhaus in San Francisco. Zusammen mit Polizeibeamten in Zivil fuhren sie dort hin. Die Polizisten wiesen sich bei dem Hausbewohner auch aus. Das Gebäude durchsuchten nach seinen Angaben anschließend jedoch nicht sie, sondern mutmaßliche Apple-Mitarbeiter, die er ebenfalls für Polizeibeamte hielt. Die Polizei von San Francisco prüft jetzt, wie es dazu kommen konnte - und warum der Fall nicht in Unterlagen vermerkt war, so dass die Behörde zunächst eine Beteiligung an der Aktion dementierte.

Ein Jahr zuvor hatte es bereits Schlagzeilen gegeben, als ein Apple-Mitarbeiter das damals noch geheime iPhone 4 in einer kalifornischen Bar liegen ließ. Damals landete das Gerät schließlich in der Hand des Technologie-Blogs Gizmodo und wurde vor der offiziellen Vorstellung bekannt. Apple nahm am Wochenende keine Stellung zu den Berichten um Theriault. Er kam 2007 vom Pharma-Riesen Pfizer zu Apple und war davor FBI-Agent.

Viele Aktien für Topkräfte

Derweil wurde bekannt, dass andere Spitzenkräfte des Konzerns - etwa Marketing-Chef Phil Schiller und der für die iPhone-Softwareplattform iOS zuständige Scott Forstall - Aussicht auf je 150.000 Aktien im Wert von gut 60 Millionen Dollar (44 Millionen Euro) haben. Die Aktienpakete werden jeweils zur Hälfte in den Jahren 2013 und 2016 gewährt, wie aus Apple-Mitteilungen an die Börsenaufsicht SEC hervorgeht.

Unter anderm auch Finanzchef Peter Oppenheimer und der oberste Jurist Bruce Sewell können sich auf die Aktien freuen. Der neue Apple-Chef Tim Cook bekam zum Amtsantritt Ende August gleich die Aussicht auf eine Million Aktien gewährt, die Hälfte davon wird 2016 fällig, der Rest erst 2021.

Eddy Cue, der kürzlich die Führung des gesamten Bereichs Internet-Software und -Dienste übernahm und schon damals mit einem Aktienpaket bedacht wurde, bekommt nochmals 100.000 Anteilsscheine. Der Name des Designchefs und engen Jobs-Vertrauten Jonathan "Jony" Ive taucht in den Mitteilungen nicht auf. Dies sorgte für Verwunderung in Branchenkreisen. Allerdings sei er möglicherweise in einer Position, in der die Gewährung eines Aktienpakets nicht an die SEC gemeldet werden müsse, hieß es.

© sueddeutsche.de/dpa/hgn - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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