Zeugenaussage im Landtag:In der Soko Schottdorf gab es internen Streit

Bei den Betrugsermittlungen gegen den Augsburger Labormagnaten Bernd Schottdorf und viele niedergelassene Ärzte gab es Differenzen und eine "Atmosphäre des Misstrauens" in der Sonderkommission des Landeskriminalamts. Darüber berichteten am Montag zwei Kripobeamte im Untersuchungsausschuss Labor des Landtags. Auslöser war demnach der Verdacht, ein Maulwurf in der SoKo gebe Informationen an Schottdorf weiter. Doch für die Existenz eines Maulwurfs habe es keine Belege gegeben, sagte Kriminalhauptkommissar Alexander Wolf. "Ich selbst habe ihn nicht gesehen und sehe ihn immer noch nicht." Die frühere SoKo-Kollegin Maximiliane Glaesmer sprach von einer "Misstrauensatmosphäre", die der Maulwurf-Vorwurf SoKo-intern erzeugte. Der U-Ausschuss soll aufklären, ob politische Einflussnahme dazu führte, dass die Ermittlungen gegen den Großteil von mehreren tausend betrügerischen Ärzten Anfang 2008 im Sande verliefen. Innerhalb der SoKo war es im Laufe der Ermittlungen zu internen Konflikten gekommen. Der SoKo-Chef Stephan Sattler und zwei Mitarbeiter wollten in enger Abstimmung mit einem Münchner Staatsanwalt bundesweit Tausende Ärzte ins Visier nehmen. Mehrere Kripo-Kollegen hielten das für übertriebenen Eifer. Sattler war es auch, der den Maulwurf-Verdacht geäußert hatte.

© SZ vom 21.04.2015 / dpa - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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