Wo zum Kuckuck?:Der Beweis

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Käpt'n Kuck ist an der Donau

Von Christian Sebald, München

Jetzt ist es doch amtlich: Käpt'n Kuck ist zurück in seinem niederbayerischen Revier in den Donau-Auen zwischen Straubing und Bogen. Am Mittwochabend rief Markus Erlwein, der die Kuckuck-Forschung beim Vogelschutzbund LBV betreut, routinemäßig Satellitendaten aller Kuckucke in dem Projekt ab. "Ich habe eigentlich gar nicht richtig darauf geachtet, ob von Käpt'n Kuck überhaupt noch etwas kommt", sagt Erlwein. "Aber auf einmal waren ganz frische Daten von ihm da: Körpertemperatur bestens, Ladestatus der Batterie gut - und ganz exakte Koordinaten." Danach hat der SZ-Kuckuck am Mittwoch um 14.38 Uhr die Kinsach überflogen und ist direkt auf Muckenwinkling zugesteuert. Die Kinsach ist ein Bach im nördlichen Landkreis Straubing-Bogen und Muckenwinkling ist ein Weiler, der zu der Gemeinde Furth gehört. "Das Beste aber ist", sagt Markus Erlwein und man hört den Stolz in seiner Stimme: "Das ist auf den Punkt dieselbe Gegend, in der Käpt'n Kuck im vergangenen Jahr als eben erst geschlechtsreifer einjähriger Kuckuck sein erstes Revier abgesteckt hat. Besser kann es nicht laufen."

Warum dann aber die vielen Pannen mit dem Sender in den vergangenen beiden Wochen? "Ehrlich gesagt, ich bin etwas ratlos", sagt Erlwein. "Vielleicht ist ja die Solarbatterie ein wenig unter Käpt'n Kucks Federkleid gerutscht, sodass sie verdeckt war und sich nicht richtig aufladen konnte. Womöglich war es auch nur das viele schlechte Wetter." Tatsächlich war es am Mittwoch erstmals wieder richtig sonnig, nach einer ganzen Reihe eher trüber und regnerischen Tage. Klar, dass sich da die winzige Solarbatterie auf dem Rücken des SZ-Kuckucks sehr viel besser aufladen konnte als zuvor. Zumal Käpt'n Kuck in seinem Revier ja permanent auf Achse ist. Inzwischen ist die Paarungszeit auf ihrem Höhepunkt, und der SZ-Kuckuck stellt jedem Weibchen nach, das sich in seinem Revier blicken lässt. Aber wie auch immer, wichtig ist am Ende nur das: dass Käpt'n Kuck tatsächlich wieder gut zurück ist in seinem Heimatrevier zwischen Straubing und Bogen.

© SZ vom 02.05.2015 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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