Wirtschaft:Die Urlauber lieben Bayern

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Tourismusbranche verzeichnet 2015 ein Rekordergebnis

Wandern war im Allgäu in den Weihnachtsferien angesagt. Skifahren ging nicht. Trotzdem sind die Gäste geblieben. Das erzählt Klaus Holetschek, Chef des örtlichen Tourismusverbandes, am Freitag in München. Es lag aber nicht nur an der Landschaft, dass die Touristen nicht abreisten: "Immer mehr Betriebe investieren in den Wellness- und Gesundheitsbereich", sagt Holetschek, der auch Vorsitzender des bayerischen Heilbäderverbandes ist. "Wenn der Schnee ausbleibt, haben die Häuser mit Indoor-Angeboten kaum Probleme", weiß Ulrich Brandl, Präsident des bayerischen Hotel- und Gaststättenverbandes.

Vor dem Klimawandel sei der Branche nicht bange. Die beiden Funktionäre waren ins Wirtschaftsministerium gekommen, um mit Ministerin Ilse Aigner die Tourismuszahlen des vergangenen Jahres zu verkünden: gut 34,2 Millionen Gästeankünfte (plus 5,4 Prozent gegenüber 2014) und mehr als 88 Millionen Übernachtungen (plus 3,4 Prozent). "Noch nie kamen so viele Gäste zu uns nach Bayern, noch nie gab es so viele Übernachtungen," freut sich Aigner. Und gibt den Touristikern dann die Marschroute für dieses Jahr vor: die Marke von 90 Millionen Übernachtungen zu knacken.

Dazu wird es nötig sein, den dramatischen Einbruch bei den russischen Gästen zu kompensieren: 2015 kamen mit rund 208 000 Ankünften rund ein Drittel weniger Russen nach Bayern als im Vorjahr. Dazu beitragen wollen auch die Kur- und Heilbäder, die schon jetzt jede vierte Übernachtung im Freistaat verbuchen können. Laut einer vom Verband in Auftrag gegebenen Studie wäre ein rasanter Zuwachs von Patienten aus Russland (plus 130 Prozent), den Vereinigten Arabischen Emiraten (plus 300) und China (plus 470) möglich. Deshalb soll für den Gesundheitstourismus verstärkt im Ausland geworben werden: "Wir müssen das Potenzial heben", so Holetschek.

© SZ vom 13.02.2016 / rsy - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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