Viele Einsätze:Mehr Baustellen, mehr Bombenfunde

Nahezu wöchentlich beschäftigen Bombenfunde auf Baustellen im Freistaat Behörden und Anwohner. In Neu-Ulm zum Beispiel lösten seit März an nur einer Baugrube drei Fliegerbomben Evakuierungsaktionen aus. Experten zufolge zeigt die Zahl der Funde die rege Bautätigkeit in Bayern. 2015 und 2016 wurden 60 Tonnen Weltkriegsmunition beseitigt, 2014 waren es gut 50 Tonnen. Im Jahr 2013 fielen gar 180 Tonnen an Bomben, Granaten und Munition an. Fast 200 Blindgänger mussten 2016 und 2014 entschärft werden, 2015 waren es etwa 140 Bomben, wie das Innenministerium mitteilt. Zahlen zu noch nicht gefundenen Bomben und Granaten aus dem Weltkrieg gebe es nicht. Gerade Städte, Industriegebiete, Bahnhöfe oder Rüstungsbetriebe seien bevorzugte Angriffsziele gewesen. "Es wird viel gebaut, gerade in Städten. Es wird nachverdichtet und Flächen, die lange brachlagen, werden zu Baustellen", sagt der Umweltschutztechniker Dieter Neumann, der in München eine Firma für Kampfmittelräumung betreibt. Grundstückseigentümer stünden in der Pflicht, wenn es um Gefahren durch Kampfmittel geht. Weil Baufirmen keine Risiken eingehen wollen, ließen sie Areale oft vor Bauarbeiten von einer Fachfirma untersuchen. Der Einsatz des staatlichen Kampfmittelräumdienstes ist laut Ministerium kostenfrei. Für die Suche nach Kriegsmunition auf einem Grundstück durch eine Fachfirma ist der Eigentümer zuständig.

© SZ vom 16.04.2018 / dpa - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
Zur SZ-Startseite

Lesen Sie mehr zum Thema

Jetzt entdecken

Gutscheine: