Umweltministerium:Förderung für naturnahe Landwirtschaft

Die Bauern im Freistaat können 2017 und 2018 jeweils fünf Millionen Euro mehr aus dem sogenannten Vertragsnaturschutz-Programm abrufen. Das hat Umweltministerin Ulrike Scharf (CSU) erklärt. Voraussetzung ist, dass sie besonders naturnah wirtschaften - also etwa ihre Wiesen erst mähen, wenn bodenbrütende Vögel ihre Nester verlassen haben. Insgesamt stehen laut Scharf in den kommenden zwei Jahren 90 Millionen Euro für das Programm zur Verfügung.

"Der Erhalt der Artenvielfalt ist eine der großen Herausforderungen unserer Zeit", sagte Scharf. "Unser Ziel ist Naturschutz im Konsens mit der Gesellschaft." Freiwillige Maßnahmen mit Ausgleichszahlungen an die Bauern nannte Scharf hierfür das Mittel erster Wahl. Der Vertragsnaturschutz zeige seit Langem, dass sich Landwirtschaft und Naturschutz gegenseitig nicht ausschließen. An dem Programm beteiligen sich etwa 18 000 Bauern mit zusammen 80 000 Hektar Land. Letzteres entspricht etwa 2,5 Prozent der gesamten Agrarfläche in Bayern.

Naturschützer kritisieren, dass das Programm auch viele Maßnahmen und Projekte umfasst, die in den anderen Bundesländern seit Jahren Pflicht sind. Ein Beispiel hierfür sind die sogenannten Gewässerrandstreifen - also der Abstand zwischen einem Bach oder Flüsschen und dem angrenzenden Acker. In anderen Bundesländern müssen ihn die Bauern einhalten, in Bayern bekommen sie dafür eine Förderung aus dem Vertragsnaturschutz-Programm.

© SZ vom 09.08.2016 / cws - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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