Streit geht weiter:Brenner-Gipfel bleibt ohne Ergebnis

Beim Brenner-Gipfel am Dienstag in Bozen sind die Vertreter von Deutschland, Österreich, Italien und ihrer betroffenen Regionen nicht zu einer gemeinsamen Lösung für den Güterverkehr über die Alpen gekommen. Tirols Landeshauptmann Günther Platter verweigerte seine Unterschrift unter einen unverbindlichen Aktionsplan, wie mehr Güterverkehr auf die Schiene verlagert werden soll. Dies ist zwar vorrangiges Ziel der Tiroler, Platter begründete sein Nein aber mit der Ablehnung einer Zusatzvereinbarung über die Tiroler Lkw-Blockabfertigungen, eine Korridormaut München-Verona und eine Transit-Obergrenze. Dem Zusatz hatten sich Österreich, Südtirol und Trentino angeschlossen, nicht aber Bayern und die Bundesrepublik, die mit Platter wegen der Blockabfertigung im Streit liegen. Bundesverkehrsminister Andreas Scheuer, der seine Teilnahme abgesagt hatte, begründete dies nun mit Platters ihm schon bekannter Verweigerung. "Das platte Verhalten blockiert uns im gemeinsamen Prozess am Brenner", sagte er. Bayerns Verkehrsministerin Ilse Aigner äußerte sich bedauernd. Sie räumte ein, dass die Bahnverladung ganzer Lkw per "Rollender Landstraße" praktisch keinen Effekt bringt, und setzt nun auf das Verladen von Sattelaufliegern ohne Zugmaschine. Dafür eignen sich nur fünf Prozent der Auflieger, die Lösung soll eine neue Verladetechnik bringen.

© SZ vom 13.06.2018 / kpf - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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