Statistik:Alle 32 Minuten ein Fahrradunfall

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Vergangenes Jahr gab es 14758 Verletzte und 70 Tote

Fahrradfahrer in Bayern leben weiterhin gefährlich. 2017 verzeichnete die Polizei 16 049 Unfälle von Radfahrern und damit fast genauso viele wie 2016 (16 057). Damit krachte es rechnerisch alle 32 Minuten. Das geht aus einer Antwort des Innenministeriums auf eine Anfrage der Landtags-SPD hervor. Seit 2013 steigt die Zahl der Unfälle an, damals waren es 13 575 Unfälle. Pedelecs und Elektroräder waren 2017 an 967 Unfällen beteiligt. In 687 Fällen waren die Radfahrer alkoholisiert.

Besonders besorgniserregend ist der gestiegene Anteil von verletzten und getöteten Radlern. 14 758 erlitten bei den Zusammenstößen leichte bis schwere Blessuren, 70 wurden getötet. Zum Vergleich: 2016 gab es 68 tote Radfahrer und 14 687 Verletzte. Landesweit hat Bayern einen Radverkehrsanteil von 10,5 Prozent am Gesamtverkehrsaufkommen, in Städten sind es 20 Prozent. Ein Großteil der Unfälle geht auf das Konto der Radfahrer selbst: In mehr als zwei Drittel der Unfälle (67,1 Prozent) lag das Fehlverhalten bei ihnen. Hauptunfallursachen bei den Autofahrern waren Fehler beim Abbiegen und Wenden sowie missachtete Vorfahrten. Bei den Radfahrern sei die falsche Straßenbenutzung oft der Unfallgrund, also Fahrten auf Gehwegen oder gegen die Fahrtrichtung, hieß es.

Für SPD-Fraktionschef Markus Rinderspacher zeigt die Entwicklung, "dass urbane Mobilität künftig anders organisiert werden muss". Die Zahl der Radfahrer steige nicht nur an, moderne Fahrräder - etwa mit Anhängern für Kinder - benötigten auch mehr Platz. Darauf seien die Städte nicht eingestellt. "Mit dem Fahrrad in Bayerns Städten unterwegs zu sein, ist nicht überall das reinste Vergnügen", auch für andere Verkehrsteilnehmer nicht. Um die Unfallzahlen zu senken, müsse man das Miteinander im Verkehr neu organisieren. "Radspuren sind oft zu schmal, wir brauchen mehr Fahrradstraßen."

© SZ vom 23.04.2018 / dpa - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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