Schneizlreuth:Abgebrannter Hof war offenbar nicht als Herberge zugelassen

Ein Absperrband der Polizei hängt vor einem zum Gästehaus umgebauten Bauernhaus in Schneizlreuth bei Berchtesgaden. Ein Brand hat am frühen Samstagmorgen sechs Menschen das Leben gekostet. (Foto: dpa)
  • Das abgebrannte Bauernhaus im oberbayerischen Schneizlreuth hatte womöglich keine Genehmigung als Herberge.
  • Bei dem Brand waren in der Nacht zum Samstag sechs Männer im Alter zwischen 30 und 40 Jahren ums Leben gekommen.

Das abgebrannte Bauernhaus im oberbayerischen Schneizlreuth, in dem am Pfingstwochenende sechs Menschen starben, hätte womöglich gar nicht als Herberge dienen dürfen. Nach Informationen der Passauer Neuen Presse soll es keine Lizenz zur Unterbringung von Gästen in dem 800 Jahre alten Gebäude gegeben haben.

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Von Heiner Effern

Das Blatt beruft sich auch auf Unterlagen des Bayerischen Landesamtes für Denkmalpflege. In deren Akten werde der Bauernhof ausschließlich als "Wohngebäude für eine Familie" bezeichnet. "Es wurde niemals als Beherbergungsbetrieb bezeichnet - dafür hätten ganz andere Auflagen gegolten", sagte Generalkonservator Mathias Pfeil.

Die Staatsanwaltschaft Traunstein gab zum Stand ihrer Ermittlungen keine Auskunft. "Bei der umfänglichen Prüfung des Sachverhalts gehen wir auf alle denkbaren rechtlichen Fragen ein", sagte Behördensprecher Volker Ziegler lediglich.

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Bei dem Brand waren in der Nacht zum Samstag sechs Männer im Alter zwischen 30 und 40 Jahren ums Leben gekommen. Sieben weitere Menschen wurden schwer verletzt. Alle waren Mitarbeiter der Lindner Group im niederbayerischen Arnstorf. Sie starben an Rauchvergiftungen.

© SZ vom 29.05.2015 / dpa - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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