Positive Bilanz:Königlicher Besuch

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Die Walhalla ist neu im Portfolio der Schlösserverwaltung. In der tempelähnlichen Gedenkstätte sind die Büsten verdienter Männer und Frauen aufgereiht. (Foto: Johannes Simon)

Mehr als fünf Millionen Touristen in Bayerns Schlössern

Vier Plätze sind noch frei in der Walhalla, die hoch über der Donau bei Donaustauf im Landkreis Regensburg thront. Er selbst dürfe nicht entscheiden, wer in der 1842 erbauten Ruhmeshalle mit einer Büste geehrt werde, stellt Heimatminister Markus Söder am Donnerstag klar. Auch wenn das wohl die größte Sorge in der Staatskanzlei gewesen sei, als die Zuständigkeit 2016 vom Wissenschaftsministerium in Söders Haus wanderte, glaubt er. "Es würde uns schon eine Menge einfallen", sagt er noch und widmet sich dann dem eigentlichen Thema des Termins: Der Bilanz der Schlösserverwaltung 2016.

Die Walhalla sei ein "Dauerbrenner", sagt Söder. Wie schon 2015 stiegen auch im vergangenen Jahr mehr als 130 000 Besucher die vielen Treppen hinauf. Auch Ministerpräsident Horst Seehofer wird den Tempel 2017 vielleicht wieder erklimmen, wenn zum 175. Jubiläum ein Staatsempfang abgehalten wird. Dazu soll die Geschichte der Walhalla aufbereitet werden. Insgesamt besuchten etwa fünf Millionen Touristen die bayerischen Schlösser, etwa 135 000 weniger als 2015. Der "absolute Rekordhalter" ist wie jedes Jahr Schloss Neuschwanstein. 1,4 Millionen Gäste kamen 2016, etwa 100 000 weniger als 2015. Der Rückgang sei unter anderem eine Reaktion auf die "unsichere Situation in ganz Europa", sagt Bernd Schreiber, der Präsident der Schlösserverwaltung. Auch in München seien deshalb die Besucherzahlen zurück gegangen. Nur die Residenz verzeichnet mit 328 000 einen Positivtrend.

"Neue Rekordzahlen" verkündet Söder für das Schloss Dachau, die Burg Trausnitz in Landshut und die Residenz Ellingen in Mittelfranken. Dies liege vor allem daran, dass dort Veranstaltungen angeboten wurden. Ohne die Baukosten beliefen sich die Kosten für die Schlösser 2016 auf 69 Millionen Euro bei Einnahmen von 64 Millionen Euro. Die Ausgaben seien damit etwa zu 90 Prozent gedeckt. Auf die Kritik des Obersten Rechnungshofs, die Wirtschaftlichkeit der Schlösserverwaltung sei nicht sichergestellt, sagt Söder: "Von einer Landesbank erwarte ich Profit, von einer Schlösserverwaltung kulturellen Profit".

© SZ vom 24.02.2017 / nell - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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