Nürnberg:Absichtlich in Menschengruppe gefahren: zehn Jahre Haft

  • Ein 43-Jähriger ist absichtlich in eine Menschengruppe vor einem Nürnberger Lokal gefahren.
  • Das Gericht sah in seiner Tat eine späte Rache für einen Vorfall im Jahr 2013.
  • Der Mann muss nun zehn Jahre in Haft.

Weil er mit Absicht in eine Menschengruppe vor einem Nürnberger Lokal gefahren ist, muss ein Mann zehn Jahre ins Gefängnis. Das Landgericht Nürnberg-Fürth verurteilte den 43-Jährigen am Donnerstag wegen versuchten Mordes und gefährlicher Körperverletzung. Er habe bei der Tat an einem Aprilabend 2015 den Tod der Restaurantbesucher in Kauf genommen, hieß es in der Urteilsbegründung.

Drei Männer wurden damals verletzt, einer von ihnen schwer. Bei Prozessauftakt hatte sich der Angeklagte entschuldigt. Das Gericht sah in seiner Tat eine späte Rache für einen Vorfall im Jahr 2013. Damals habe der nun Hauptgeschädigte, ein 28-Jähriger, den besten Freund des Angeklagten verprügelt. Der 43-Jährige hatte bei Prozessauftakt ausgesagt, dass der 28-Jährige ihn am Tattag erneut provoziert habe. Dafür fand die Kammer keine Beweise.

Laut Anklage fuhr der Autofahrer zunächst am Lokal vorbei. Etwa zehn Minuten später kehrte er zurück, beschleunigte und fuhr gezielt in die Menschengruppe. Der 28-Jährige erlitt mehrere Knochenbrüche und musste bislang achtmal operiert werden. Die beiden anderen Verletzten erlitten Prellungen.

© SZ vom 18.03.2016 / dpa - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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