Naturschutz:Eichenzentrum im Spessart

Freistaat investiert elf Millionen für den Erhalt der alten Baumbestände

Im Spessart wird es ein "Eichenzentrum" mit vielfältigen Informationen über die einzigartigen Laubwälder in der Region geben. Das haben am Mittwoch Forstminister Helmut Brunner und der Vorsitzende des Haushaltsausschusses im Landtag, Peter Winter (CSU), erklärt. "Die Eichenwälder im Spessart sind ein einmaliges Kulturgut", sagte Brunner bei der Präsentation des Projekts in dem Spessartort Rothenbuch, "sie sind über Jahrhunderte genutzt, gepflegt und kultiviert worden." Das Eichenzentrum solle dieses Erbe erlebbar machen und einen Beitrag leisten, es für die Zukunft zu bewahren. Insgesamt will der Freistaat elf Millionen Euro in das Projekt investieren, für das ein alter, denkmalgeschützter Gutshof saniert werden soll. Dort werden eine "Erlebniswelt Eiche" und eine Akademie "Wald und Gesellschaft" eingerichtet, die alle möglichen Seminare zum Thema Wald veranstalten wird. Hintergrund des Projekts ist der Streit um einen Nationalpark im Spessart. Nach dem Versprechen von Ministerpräsident Horst Seehofer (CSU), dass es einen dritten Nationalpark in Bayern geben werde, hatten Naturschützer und Politiker gefordert, diesen im Spessart auszuweisen, weil es dort noch viele alte und urwüchsige Buchenwälder gibt. Der Vorschlag scheiterte Mitte des Jahres am Veto der Bevölkerung in der Region und einflussreicher CSU-Politiker wie Winter. Gleichwohl versprach die Staatsregierung, im Spessart in die touristische Infrastruktur und den Naturschutz zu investieren. Das Eichenzentrum ist nun das erste Projekt dazu.

© SZ vom 21.12.2017 / cws - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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