Natur:Umweltallianz fordert mehr Gewässerschutz

Eine neue Allianz aus Umwelt- und Naturschutzverbänden hat die Staatsregierung aufgefordert, mehr für den Gewässerschutz in Bayern zu tun. Im Fokus der Organisationen stehen dabei die Bodenerosion und die zum Teil massiven Nitrateinträge in Bäche, Flüsse und Seen, aber auch in das Grundwasser durch die industrielle Landwirtschaft. "Die Bodenerosion muss endlich eingedämmt werden", sagt Huber Weiger, der Chef des Bundes Naturschutz. "Deswegen muss endlich das Bodenschutzgesetz besser vollzogen werden." Das Bodenschutzgesetz erlaubt zum Beispiel, dass auf Agrarflächen, auf denen es wiederholt zu starken Bodenabschwemmungen gekommen ist, der Ackerbau mit Auflagen versehen und sogar ganz untersagt werden kann. Dieses Instrument müsse besser genutzt werden, sagt Weiger.

Der WWF fordert, dass der Freistaat endlich etwas gegen Nitrateinträge in das Grundwasser aus der Landwirtschaft tut. Auch hier müsse man Missstände "endlich mit Ordnungsrecht bekämpfen", statt immer nur auf Förderprogramme und freiwillige Maßnahmen zu setzen, sagt der WWF-Mann Georg Rast. Der Allianz gehören außer dem BN und dem WWF auch der Vogelschutzbund LBV, der Landesfischereiverband und die Arbeitsgemeinschaft Bayerischer Flussallianzen an. Schon seit Jahren warnen Experten davor, dass sich auch in Bayern die Qualität der Bäche, Flüsse und Seen sowie des Grundwassers zunehmend verschlechtert. Bereits im Jahr 2021 könnten nach einer Prognose des Landesamts für Umwelt schon 38 Prozent der Grundwasserströme in Bayern nicht mehr die Vorgaben der EU erfüllen. Damit es nicht so weit kommt, hat die Staatsregierung erst kürzlich einen Wasserpakt mit der Landwirtschaft geschlossen. Darin setzt sie vor allem auf freiwillige Maßnahmen.

© SZ vom 06.04.2017 / cws - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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