Nach Parteitagsbeschluss:FDP mit Freigabe der Ladenöffnung allein

Die FDP steht mit ihrer Wahlkampf-Forderung nach einer Freigabe der Ladenöffnungszeiten ziemlich alleine da. Die Dienstleistungsgewerkschaft Verdi und die CSU äußerten am Montag Kritik. Auch der Handelsverband Bayern zeigte sich skeptisch: "Bei Ladenöffnungszeiten wird immer wieder eine neue Sau durchs Dorf getrieben. Aber die Frage ist: Was passiert nach den Landtagswahlen?", sagte Sprecher Bernd Ohlmann. Die FDP habe mehrmals Vorstöße zur Liberalisierung gemacht - das Thema sei bei der schwarz-gelben Regierung 2008 aber nicht mal im Koalitionsvertrag aufgetaucht.

Die FDP hatte am Wochenende mit einer Mehrheit von 139 zu 137 Stimmen einen Antrag der Jungen Liberalen auf dem Landesparteitag angenommen, flexible Ladenöffnungszeiten an sieben Tagen in der Woche zu fordern. Der Punkt gehört nun zum Programm für die Landtagswahl.

Bayerns neuer Wirtschaftsminister Franz Josef Pschierer (CSU) wies das zurück: Von einer Freigabe profitierten allenfalls große Handelsketten sowie Discounter, sagte er laut Mitteilung. "Es ist absehbar, dass die Giganten des Handels verlängerte Öffnungszeiten dazu nutzen, um die Konkurrenz aus dem Feld zu schlagen. Die Leidtragenden sind der kleine Einzelhandel und die Mitarbeiter." Verdi-Sprecher Hans Sterr argumentierte ähnlich: "Nur die großen Ketten werden profitieren - und das befeuert den Verdrängungswettbewerb bloß."

© SZ vom 27.03.2018 / dpa - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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