Die gigantischen Munitionsaltlasten im Schwaighauser Forst nordwestlich von Regensburg sind offenbar nicht so gefährlich wie befürchtet. Das geht aus einem Gutachten hervor, welches das Landratsamt Regensburg, die Gemeinde Lappersdorf und andere Fachstellen in Auftrag gegeben haben. "Danach besteht keine Gefahr für Spaziergänger, Jogger, Radfahrer und andere Erholungssuchende, die im Schwaighauser Forst unterwegs sind", sagte Benedikt Grünwald, der am Regensburger Landratsamt zuständig ist für die Altlast. "Vorausgesetzt, sie beachten die Sicherheitsregeln, die überall gelten, wenn man unversehens auf eine alte Handgranate oder Waffe stößt: Man darf sie auf keinen Fall anfassen, sondern soll sofort die Polizei verständigen."
Der "Sprengplatz Hainsacker", der auf der Flur der Gemeinde Lappersdorf im Schwaighauser Forst liegt, zählt zu den größten Rüstungsaltlasten Bayerns aus der Zeit nach dem Zweiten Weltkrieg. Auf dem vier Hektar großen Areal lagerte die US-Armee bis zu 60 000 Tonnen Gewehr-Munition und leichte Artilleriegranaten aus Beständen der Wehrmacht ein. Ungefähr 12 000 Tonnen davon wurden gesprengt, damit sie nicht in falsche Hände gerieten. Die US-Soldaten gruben dazu fünf Meter tiefe Trichter ins Erdreich, füllten sie mit Waffen und Munition und jagten das Ganze mit einer Handgranate in die Luft. Nach dem Abzug der US-Armee Ende der Vierzigerjahre geriet der Sprengplatz in Vergessenheit. Erst als der Regensburger Energie- und Trinkwasserversorger Rewag dort Trinkwasser fördern wollte, entdeckte man, dass das Erdreich extrem belastet ist durch chemische Rückstände von den Sprengungen. In dem Zusammenhang warnte ein Experte davor, dass Überreste der Munition womöglich schon bei leichtesten Einwirkungen detonieren könnten - etwa durch Waldarbeiten. Die Gefahr ist aber offenkundig geringer als erst befürchtet. Demnächst wird eine Machbarkeitsstudie für die Sanierung der Altlast in Auftrag gegeben.