Lebensmittel:Grüne kritisieren neue Produktion bei Bayern-Ei

Die Landtags-Grünen üben scharfe Kritik daran, dass die niederbayerische Firma Bayern-Ei an ihrem Standort Ettling (Landkreis Dingolfing-Landau) wieder Eier produzieren darf. "Alles beginnt wieder von vorne, als hätte es nie einen Salmonellen-Skandal und kein Versagen der staatlichen Kontrollen gegeben", sagte die Grünen-Landtagsabgeordnete Rosi Steinberger. "Bayern-Ei darf wieder Eier in den Verkehr bringen und das Landratsamt Dingolfing-Landau ist wieder für die Kontrollen zuständig." Dabei dürfe nicht mehr "so weitergewurschtelt werden wie bisher", erklärte die Abgeordnete. Alle Lebensmittel-Großbetriebe müssten von unabhängigen, übergeordneten Einheiten kontrolliert werden. Die Regierung von Niederbayern hatte zuvor bekanntgegeben, dass Bayern-Ei begonnen habe, wieder Legehennen in die Stallungen in Ettling zu bringen. Dort ist Platz für 400 000 Tiere. Die Firma stelle zunächst aber nur sogenannte B-Eier her, die nicht direkt an Verbraucher abgegeben werden dürfen, sondern ausschließlich in die Produktion von Lebensmitteln oder Kosmetika gehen. Die Einstallung soll Ende der Woche abgeschlossen sein. Die Firma Bayern-Ei wird für einen europaweiten Salmonellen-Ausbruch mit wenigstens hundert Erkrankten und einem Toten im Sommer 2014 verantwortlich gemacht. Die Staatsanwaltschaft Regensburg ermittelt seit Monaten gegen den Bayern-Ei-Geschäftsführer Stefan Pohlmann. Dabei stellte sich heraus, dass auch die Lebensmittelkontrolle versagt hatte. Sie wird deshalb reformiert. Bis 2018 soll es eine unabhängige, zentrale Kontrollbehörde für Betriebe wie Bayern-Ei geben.

© SZ vom 11.08.2016 / cws - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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