Hakenkreuz-Vergleich:Geschmackloses SPD-Plakat kritisiert

Nach der missratenen Plakataktion eines fränkischen SPD-Ortsverbands hat CSU-Generalsekretär Markus Blume die bayerische SPD-Vorsitzende Natascha Kohnen aufgefordert, alle "notwendigen Konsequenzen zu ziehen". Vorfälle wie dieser "dürfen nicht folgenlos bleiben", schreibt Blume in einem offenen Brief. Der Ortsverein in Eltmann hatte ein SPD-Plakat aus der Zeit des Nationalsozialismus aufgehängt, an dem ein Arbeiter an ein Hakenkreuz gefesselt ist. Angebracht war ein Zettel mit dem Zusatz: ",Kreuze' in öffentlichen Gebäuden hatten wir schon mal. . ." - eine Anspielung auf die Verordnung der Staatsregierung, Kreuze in staatlichen Einrichtungen aufzuhängen. Blume wirft der SPD im Kreis Haßberge "eine noch nie dagewesene Entgleisung" sowie Geschmacklosigkeit und Geschichtsvergessenheit vor. Die Kampagne stelle "eine schier unbegreifliche Verhöhnung aller NS-Opfer dar, wie man sie eigentlich nur den Radikalen des rechten Randes zutrauen würde". Der SPD-Kreisverband hatte die Aktion zunächst verteidigt, der Beitrag wurde im Internet inzwischen aber gelöscht. SPD-Generalsekretär Uli Grötsch kritisiert die Plakatierung als "völlig indiskutabel" und "geschmacklose Entgleisung eines von 1500 SPD-Ortsvereinen in Bayern". Auch die Unterfranken-SPD habe die Aktion bereits scharf verurteilt und veranlasst, das Plakat zu entfernen.

© SZ vom 09.05.2018 / wiw - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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