Flüchtlingsproteste in Regensburg:"Aus der Not heraus"

Asylbewerber und Flüchtlingsinitiativen demonstrieren in Regensburg für bessere Lebensbedingungen. Sie führen damit die Proteste der vergangenen Wochen fort, zu denen immer wieder auch Hungerstreiks gehörten.

Rund 80 Asylbewerber und Vertreter von Flüchtlingsinitiativen haben in Regensburg für eine Verbesserung der Lebensbedingungen von Asylbewerbern demonstriert. Die Sprecherin des Regensburger Flüchtlingsforums, Marion Puhle, forderte bei der Kundgebung vor dem Alten Rathaus eine Schließung der umstrittenen Gemeinschaftsunterkünfte.

Asylbewerber demonstrieren in Regensburg für Arbeitserlaubnisse und menschenwürdige Unterbringung. (Foto: dapd)

An der Protestaktion nahmen auch die beiden Landtagsabgeordneten Maria Scharfenberg (Grüne) und Margit Wild (SPD) teil. Wild sagte, sie habe "Verständnis, dass diese Menschen aus der Not heraus auf ihre Situation aufmerksam machen". Scharfenberg betonte, mit der Schließung der Sammelunterkünfte würde der Freistaat nicht nur die Lebensbedingungen der Flüchtlinge verbessern. "Es käme uns auch erheblich billiger", so Scharfenberg.

Der Bayerische Flüchtlingsrat und andere Initiativen fordern, Asylbewerber künftig in Wohnungen statt in Sammellagern unterzubringen. In zahlreichen bayerischen Gemeinschaftsunterkünften gibt es seit Wochen Proteste gegen die dortigen Lebensumstände. Die Asylbewerber fordern neben besseren Wohnbedingungen auch das Recht zu arbeiten und eine generelle Bleiberechtsperspektive. In mehreren Lagern verweigern die Bewohner nach wie vor die Annahme der ihnen zugeteilten Essenspakete.

Forumssprecherin Puhle kündigte in Regensburg die Fortsetzung der bayernweiten Protestaktionen an. Unter anderem werde es am 21. Dezember eine zentrale Kundgebung aller bayerischen Flüchtlingsorganisationen vor dem Sozialministerium in München geben.

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