Flüchtlingspolitik:Seehofer will mit Ordensleuten reden

Horst Seehofer hat offenbar auf den offenen Brief von 45 katholischen Ordensvertretern geantwortet und sie zu einem Treffen am 4. Dezember in die bayerische Staatskanzlei eingeladen. Zugleich wies der Ministerpräsident die Kritik am Kurs der CSU in der Flüchtlingspolitik zurück. Das berichtet der Berliner Tagesspiegel. In dem Schreiben, das der Zeitung vorliegt, erklärt Seehofer, es sei zwar selbstverständlich, Menschen in Not zu helfen. "Es gehört aber auch zum Verständnis von christlicher Ethik, dass Solidarität und Gerechtigkeit zusammenhängen." Um einen "Kollaps der Solidargemeinschaft" zu verhindern, müsse man "der Realität ins Auge blicken". Verantwortung für den sozialen Frieden zu übernehmen, heiße, die "gewaltigen Herausforderungen des Flüchtlingszustroms unter Einhaltung von Recht und Ordnung und unter der Wahrung der Aufnahmefähigkeit und Akzeptanz in unserer Gesellschaft zu bewältigen".

Auch die Kritik an seiner Rhetorik wies Seehofer zurück: "Nicht nachvollziehen kann ich den Vorwurf einer unsachgemäßen Rhetorik im Zusammenhang mit den Geflüchteten". In ihrem Brief hatten 45 Ordensobere ihn aufgefordert, von einer Rhetorik Abstand zu nehmen, "die Geflüchtete in ein zwielichtiges Licht stellt". Unterzeichner waren unter anderen der Abt des Benediktinerklosters Münsterschwarzach, Michael Reepen, die Generaloberin Katharina Ganz vom Kloster Oberzell und die Franziskanerin Mirjam Schambeck.

© SZ vom 27.11.2015 / KNA - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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