Bildungspolitik:CSU bleibt beim Gymnasium stur

Modellversuch zur Mittelstufe wird nicht ausgeweitet

Im Endlos-Streit über die Dauer des Gymnasiums in Bayern rückt die CSU nicht von ihrem Kurs ab. Sie will erst den Modellversuch der "Mittelstufe plus" abwarten. Gymnasiasten können damit die Mittelstufe in vier statt in drei Jahren absolvieren und haben die Nachmittage frei. Der Modellversuch beginnt im September an 47 Schulen und dauert zwei Jahre. Weitergehende Festlegungen zum jetzigen Zeitpunkt lehnt die Staatsregierung ab. SPD und Grünen scheiterten deshalb am Mittwoch im Landtag endgültig mit zwei eigenen Gesetzentwürfen zum Gymnasium. Die CSU erklärte erneut, es werde keine Schnellschüsse geben.

Thomas Gehring (Grüne) sagte im Plenum, die Probleme des G 8 seien bisher nicht gelöst. Der Vorsitzende des Bildungsausschusses, Martin Güll (SPD), forderte die Staatsregierung auf, den Elternwillen endlich zu akzeptieren und den Kindern mehr Zeit auf dem Weg zum Abitur zu ermöglichen. Die CSU habe nun die einmalige Gelegenheit, einen jahrelangen Irrweg zu beenden, sagte Güll. Der Druck wächst: An den Pilotschulen für die "Mittelstufe Plus" ist der Ansturm auf die neunjährige Variante enorm. 60 Prozent der Siebtklässler an den Modellschulen haben sich für die längere Schulzeit angemeldet, teilweise sind es sogar zwei Drittel der Kinder. An einigen der 24 Gymnasien, die sich beworben haben, aber nicht am Versuch teilnehmen dürfen, haben sich Elterninitiativen gebildet, die auch für ihre Kinder den Zugang zum Modellversuch fordern.

© SZ vom 11.06.2015 / angu - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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