Bayerischer Wald:Luchs-Familie mit zwei Jungtieren gefilmt

Im Lamer Winkel im Bayerischen Wald streifen zwei junge Luchse umher. Die beiden kleinen Raubtiere sind inzwischen ein halbes Jahr alt und wohlauf. Das belegen zwei kurze Videofilm-Sequenzen einer Wildtier-Kamera aus dem Sommer, die die Jungtiere samt Mutter zeigen. "Die Luchsfamilie braucht jetzt dringend den Schutz der Jäger und der Bayerischen Staatsforsten", sagt Karl-Heinz Schindlatz vom Vogelschutzbund LBV im Landkreis Cham. Dem Naturschützer gelangen die Aufnahme der beiden Videosequenzen von der Familie. "Uns liegt sehr viel daran, dass sie überleben kann."

Das ist nicht selbstverständlich - auch wenn Luchse zu den am strengsten geschützten Tierarten in Bayern zählen. Zwar lebt im Bayerischen Wald und im angrenzenden tschechischen Sumava seit vielen Jahren eine kleine Luchs-Population. Aber die Raubtiere haben viele Feinde, die alles dafür tun, dass sie sich nicht weiter ausbreiten. Allein in den vergangenen sechs Jahren wurden in der Region Lamer Winkel/Bodenmais mindestens fünf Luchse getötet - mit Gift, mit Fallen oder durch Schüsse. 14 weitere sind verschollen, Experten gehen davon aus, dass auch sie illegal getötet worden sind. Die Region wird deshalb auch "Bermuda-Dreieck für Luchse" genannt. Beweise für die Wildereien gibt es freilich nicht. Ebenso wie es bisher keine Hinweise auf die Täter gibt, die die fünf nachweislich getöteten Luchse zur Strecke gebracht haben.

© SZ vom 04.11.2016 / cws - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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