Anhaltende Preisspirale:Immobilienmarkt in Bayern boomt

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2017 wurden 48 Milliarden Euro mit Wohnraum und Gewerbe umgesetzt

Mit bayerischen Immobilien wird immer mehr Geld umgesetzt. Das geht aus dem am Mittwoch veröffentlichten Immobilienmarktbericht Bayern 2018 hervor. Demnach wurden allein 2017 bayernweit Immobilien und Grundstücke im Gesamtwert von 47,8 Milliarden Euro gehandelt - ein Plus von 1,3 Prozent gegenüber 2016. Die Zahl der Transaktionen ging dabei sogar zurück, um 3,6 Prozent auf 155 260. Im Vergleich zu 2014 fällt der Umsatzanstieg noch deutlicher aus: Damals belief sich der Wert aller gehandelten Immobilien auf 36 Milliarden Euro.

Der steigende Umsatz geht vielerorts mit steigenden Immobilienpreisen einher. Beispiel Ein- und Zweifamilienhäuser in Landkreisen: Sie wurden von 2011 auf 2017 bayernweit um durchschnittlich 50 Prozent teurer. In Oberbayern belief sich das Plus sogar auf fast 80 Prozent. Allerdings verzerrt der Großraum München die Statistik; der anhaltende Zuzug treibt dort die Preise in teils schwindelerregende Höhen. Interessanter ist daher der Blick in die ländlich geprägten Regionen, die in der Vergangenheit sogar teils sinkende Immobilienpreise verzeichneten. Diese Zeiten scheinen indes vorbei zu sein, auch in der Fläche haben im vergangenen Jahr die Preise leicht angezogen. Im Landkreis Haßberge (Unterfranken) etwa wurden Ein- und Zweifamilienhäusern zuletzt für durchschnittlich 180 000 Euro weiterverkauft; im Jahr 2016 lag das Preisniveau hier noch bei 165 000 Euro. Ähnlich ist die Situation im Landkreis Tirschenreuth (Oberpfalz): Hier stieg der Preis von 120 000 Euro im Jahr 2016 auf 135 000 Euro 2017. Das Bauministerium wertet dies als Indiz, dass die Städtebauförderung im ländlichen Raum Wirkung entfalte. Anzeichen für eine bayerische Immobilienblase beobachte man indes nicht. "Man muss berücksichtigen, dass die Preise von 2000 bis 2007 überwiegend stagniert oder gefallen waren", sagte Staatssekretär Josef Zellmaier (CSU) am Mittwoch. Betrachte man den Zeitraum 2000 bis 2017, liege die durchschnittliche Wertsteigerung bei etwa drei Prozent - auch in den dynamischsten Regionen.

Der Immobilienmarktbericht Bayern erscheint alle zwei Jahre. Zuständig ist der 2015 eingesetzte Obere Gutachterausschuss. Er soll Daten aus den Regionen sammeln und vergleichbar machen, indem er sämtliche Grundstückstransaktionen im Freistaat auswertet.

© SZ vom 05.07.2018 / maxi - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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