Trends der Eurobike 2018:Vernetzt auf dem Fahrrad

Auf der Eurobike-Messe müssen die Neuheiten viel transportieren können - oder einen Elektromotor haben. Und die Digitalisierung kommt nun auch bei den Radlern an.

Von Felix Reek

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Eurobike: Für jeden Einsatz das passende E-Bike

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Der Markt mit elektrischen Fahrrädern boomt noch immer. So ist es kein Wunder, dass es auf der Eurobike in Friedrichshafen (8. bis 10. Juli), der größten Fahrradmesse der Welt, wie in den vergangenen Jahren vor allem um elektrifizierte Räder in allen Variationen geht.

Die Technik wird dabei immer ausgefeilter - die Motoren sind stärker, die Reichweite größer. Auch das Design spielt eine immer größere Rolle. Die ersten Pedelecs waren leicht an den auf den Rahmen oder Gepäckträgern aufgesetzten Akkus zu erkennen. Die aktuelle Generation der Fahrräder integriert die Bestandteile des Elektroantriebes weitestgehend in den Rahmen, wie hier beim Sinus iN8 für etwa 2800 Euro. Der tiefe Einstieg des Pedelecs zeigt auch, bei wem sich die elektrischen Räder besonderer Beliebtheit erfreuen: Senioren.

Eine Frau mit Fahrradhelm hebt das E-Bike-Rennrad Wilier Cento 1 Hybrid SL in die Höhe.

Quelle: Messe Friedrichshafen

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Wilier Cento 1 Hybrid SL

Aber auch Fahrradklassen, deren Fahrer sich bisher vehement gegen Elektromotoren gewehrt haben, bekommen jetzt vermehrt elektrische Unterstützung. Rennradler zum Beispiel beäugen jede technische Neuerung in ihrem Sport argwöhnisch. Ein Elektromotor war hier vor ein paar Jahren noch undenkbar. Das ändert sich jetzt. Das zehn Kilogramm schwere Wilier Cento zum Beispiel ist ein Rennrad mit zuschaltbarem E-Antrieb. Für ein Pedelec ist es extrem leicht. Zum Vergleich: Fahrräder mit Elektromotor können schnell über 20 Kilogramm und mehr schwer sein. Ein gutes Rennrad hingegen wiegt gerade einmal sieben Kilogramm.

Zudem lässt sich der Elektromotor des Wilier per App individuell anpassen. Die Anbindung ans Smartphone und die Vernetzung werden auch beim Radfahren immer wichtiger. Die App des Cento 1 kann zum Beispiel auch Wetterwarnungen anzeigen, navigieren und Fahrdaten aufzeichnen. Verbunden mit einem Brustgurt lässt sich so eine maximale Herzfrequenz einstellen. Bei Überschreitung schaltet sich automatisch der Motor so lange dazu, bis der Puls wieder unter dem Grenzwert ist. Preis für Rad und App: etwa 4500 Euro.

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Quelle: Eurobike

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Momes Usee

Um beim Wilier an diese Informationen zu gelangen, muss der Blick aber immer wieder zum Smartphone wandern. Das lenkt vom Verkehr ab und ist eine potenzielle Gefahrenquelle. Aus diesem Grund gibt es in Autos meist aufpreispflichtige Head-up-Displays, die wichtige Informationen auf die Frontscheibe projizieren.

Ein ähnliches Prinzip hat Momes jetzt für Fahrradfahrer entwickelt. Das 20 Gramm leichte Gerät verbindet sich mit Sport- und Navigationsapps auf dem Smartphone und zeigt die Informationen direkt auf Augenhöhe an.

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Quelle: Eurobike

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Dazu gehören zum Beispiel die Pulsfrequenz, Fahrdaten oder die Anweisungen der Navigations-App. Kosten soll das Usee etwa 130 Euro. Der größte Nachteil: Bisher passt das Gerät nur an drei Helm-Modelle des Herstellers Abus.

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Tern GSD s00

Das Fahrrad als Nutzfahrzeug war schon ein Trend 2017 auf der Eurobike und gehört mittlerweile zum alltäglichen Stadtbild. Im vergangenen Jahr zeigte dort auf der Messe, die übrigens zum ersten mal in diesem Jahr nur Fachpublikum vorbehalten ist, der taiwanesische Hersteller Tern sein Lastenrad GSD, kurz für "Get Stuff Done", also "Zeug erledigt bekommen". In der aktuellen Version, die 2019 auf den Markt kommt, wurde auf viele Kundenwünsche eingegangen.

Mit der Performance Line CX treibt jetzt der stärkste Fahrrad-Elektromotor von Bosch das Tern an. Das Drehmoment von 75 Newtonmeter ermöglicht den Transport von größeren Lasten, die Reichweite liegt bei 125 Kilometern mit einer Batterie und 250 Kilometern mit dualem Akku.

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Eine der Stärken des Cargo Bikes: Es ist flexibel einsetzbar. Auf dem Gepäckträger hinten können zwei Kindersitze angebracht werden. Der Preis für das Tern liegt bei etwa 4900 Euro.

EUROBIKE 2018

Quelle: Messe Friedrichshafen

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Chike e-Kids

Dem Fahrkomfort ist bei den meisten Cargo Bikes aber bisher nur wenig Beachtung geschenkt worden. Das Chike e-Kids hat sich auf den Transport von Kindern spezialisiert. Eine hohe Rückenlehne und Fünfpunkt-Gurte sollen mehr Sicherheit bieten.

Eurobike zeit Neuheiten

Quelle: dpa

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Der Unterschied zu anderen Lastenrädern ist, dass sich die Transportkabine in Kurven in die entsprechende Richtung neigt. Durch die geringere Querbeschleunigung soll die Wirbelsäule weniger belastet werden. Das gleiche Modell (e-Cargo) gibt es auch mit einer Ladefläche statt Kindersitzen. Beide werden durch einen Elektromotor unterstützt.

EUROBIKE 2018

Quelle: Messe Friedrichshafen

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Urban Arrow Tender 1500 Pick-up

Für den professionellen Einsatz und den Transport von größeren Gütern taugen diese Cargo Bikes aber nicht. Hier kommt der Tender von Urban Arrow ins Spiel, den es in unterschiedlichen Größen gibt. Wobei schon die kleinste Ausführung gewaltig ist.

Bis zu zwölf Getränkekisten passen in die offene Transportbox, ist sie geschlossen, sind es noch fünf. Das entspricht einer Maximalladung von 300 Kilogramm. Um die zum Stillstand zu bringen, sind ein E-Motor (der Bosch Performance CSX, der auch im Tern GSD zum Einsatz kommt) und hydraulische Scheibenbremsen aus der Automobilindustrie nötig. Je nach Größe der Ladefläche oder der Transportbox kostet der Tender mindestens 7250 Euro.

© SZ.de/harl
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