Elektroauto:Japans Strom-Allianz

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Die Autobauer Nissan, Mitsubishi und Fuji Heavy Industries schließen sich mit dem Strombetreiber Tokyo Electric Power zusammen. Das Ziel: die Infrastruktur für Elektroautos zu standardisieren.

Um das Elektroauto zum Massenprodukt zu machen, wollen sich drei japanische Autobauer mit dem größten Stromkonzern des Landes zusammenschließen. Ziel sei es, die Infrastruktur in Japan wie Batterieauflade-Stationen auszubauen und zu vereinheitlichen, wie Nissan Motor, Mitsubishi Motors und Fuji Heavy Industries sowie der Strombetreiber Tokyo Electric Power (TEPCO) bekanntgaben. Renault-Partner Nissan, der ganz auf das Elektroauto setzt, stellte kürzlich sein erstes rein elektrisches Modell "Leaf" mit 110 PS vor.

Eine der größten Herausforderungen, die Verbreitung von Elektroautos voranzutreiben, sei, "die Infrastruktur wie Ladegeräte zu standardisieren", sagte der Vize-Präsident von Fuji Heavy, Akira Mabuchi, nach Angaben der japanischen Nachrichtenagentur Kyodo. In diesem Bereich müsse die gesamte Industrie miteinander kooperieren, ergänzte Nissans Vize-Präsident Minoru Shinohara. Auch Mitsubishi Motors und Fuji Heavy sind seit Beginn dieses Sommers mit eigenen Elektroautos, dem "i-MiEV" und dem "Subaru Stella" am Markt, die aber eher als Nischenmodelle für Geschäftskunden platziert sind.

Nissan, Japans drittgrößter Autobauer, will mit dem neuen "Leaf" zügig Marktanteile hinzugewinnen. Das Unternehmen hält es für möglich, dass Autos mit reinem Elektroantrieb bis 2020 bereits einen Weltmarktanteil von zehn Prozent erreichen. Nissan will spätestens bis Ende kommenden Jahres in die Massenproduktion einsteigen. Der größte Autobauer der Welt, Toyota, zögert indes noch und verweist auf die bisher geringe Reichweite und die fehlenden Lademöglichkeiten. Ein weiteres Hauptproblem ist der noch hohe Preis für Batterien.

Um die Verbreitung von Elektroautos zu forcieren, wollen Nissan, Mitsubishi und Fuji Heavy zusammen mit dem Stromkonzern TEPCO noch in diesem Geschäftsjahr (bis Ende März 2010) einen Ausschuss zum Ausbau der Infrastruktur in Japan gründen. Unter anderem sollen die derzeit noch sehr teuren Schnellladegeräte billiger gemacht werden, um ihnen so zu einer schnelleren Verbreitung zu verhelfen. Die Unternehmen hoffen laut Kyodo zudem, den künftigen heimischen Standard bei der Aufladung von Elektroautos auch außerhalb Japans verfügbar zu machen.

© sueddeutsche.de/dpa - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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